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Westfalenpost: Eine gute Wegmarke Integration ist Gemeinschaftsaufgabe

Hagen (ots)

Von Bodo Zapp
Die Einstufung als " Meilenstein in der Geschichte der 
Integrationspolitik" (Angela Merkel) ist vielleicht etwas hoch 
gegriffen. Aber der beim "Gipfel" im Kanzleramt verabschiedete 
Nationale Integrationsplan ist eine wichtige Wegmarke.
 Nie zuvor wurde die Anerkennung der Zuwanderungs-Tatsachen mit so 
klaren Handlungvorgaben verknüpft. Wenn die Selbstverpflichtungen von
Politik, Wirtschaft und Verbänden wirklich umgesetzt werden, ist das 
Land ein gutes Stück weiter. Die Praxis des besseren Miteinanders 
erfordert ein Geben und Nehmen - von der deutschen Gesellschaft und 
von Migranten.
 "Fordern und fördern" nennt das die Kanzlerin, die sich vom 
Fernbleiben einiger türkischer Verbände zu Recht nicht in ihrer Linie
beeinflussen lässt. "Der Bundesregierung stellt man kein Ultimatum": 
Merkels Klartext ist auch Nachhilfe in Sachen demokratischer 
Mehrheitsentscheidungen.
 Letztlich hat die Protesthaltung bewirkt, dass die Kernpunkte 
deutlicher als gedacht in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. 
Der Zuzug 16jähriger Bräute aus Ost-Anatolien, die kein Wort Deutsch 
sprechen und dies in ihren abgekapselten Parallelgesellschaften auch 
nicht müssen, dient nicht der Integration. Die manche wohl auch nicht
wollen. Dass Amerikanerinnen und Japanerinnen nicht zum Deutschkurs 
vor der Einreise verpflichtet werden, ist keine ethnische 
Diskriminierung der Türken, sondern hat etwas mit realistischer 
Einschätzung der Lebenswirklichkeiten zu tun.
 Dass bei diesem Gipfel mit NRW das Land mit der höchsten 
Ausländerzahl und eigenem Integrationsminister nicht eingeladen war, 
ist mehr als ein Formfehler.

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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160

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