All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Designierte Linken-Chefin: Sechs bis neun Prozent sind für mich kein Maßstab

Osnabrück (ots)

Designierte Linken-Chefin: Sechs bis neun Prozent sind für mich kein Maßstab

Hennig-Wellsow will zweistelliges Ergebnis bei Bundestagswahl - Angehende Co-Vorsitzende Wissler ruft Partei zu mehr Geschlossenheit auf

Osnabrück. Susanne Hennig-Wellsow, angehende Vorsitzende der Linkspartei, setzt sich ehrgeizige Ziele für die Bundestagswahl im September. Die Thüringer Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzende sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Natürlich will ich die Linke stark machen. Das, was wir in die Politik einbringen, hat ein zweistelliges Ergebnis verdient. Ich komme aus einem Bundesland mit 31 Prozent Stimmenanteil für die Linken. Deshalb sind die sechs bis neun Prozent, die man uns in Umfragen gerade gibt, für mich kein Maßstab."

Bei der Bundestagswahl 2017 hatten die Linken 9,2 Prozent bekommen.

Hennig-Wellsow bewirbt sich am Samstag auf einem Online-Parteitag gemeinsam mit der hessischen Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler um den Bundesvorsitz. Sie rief die Linke zu Einigkeit auf: "Es braucht eine neue Phase in der Entwicklung der Partei. Wir müssen - trotz aller Vielstimmigkeit - den unproduktiven Streit einstellen. Aus meiner Sicht können Janine Wissler und ich das leisten."

Mit Blick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung betonte Hennig-Wellsow: "Es ist wichtig, dass die Linken hier die Möglichkeiten erkennen und nicht allein auf die Risiken schauen." Linke, SPD und Grüne könnten die Gesellschaft nach den Worten der designierten Bundesvorsitzenden "in vielen Punkten progressiv verändern". Sie fügte hinzu: "Über 80 Prozent der Wählerinnen und Wähler unserer Partei wollen, dass wir regieren. Die Kunst wird sein, das Möglichkeitsfenster, so es das denn gibt im September, zu nutzen."

Auch Janine Wissler rief ihre Partei zu Geschlossenheit auf: "Wir müssen daran arbeiten, mehr mit unseren inhaltlichen Forderungen in der Öffentlichkeit zu sein als mit Kontroversen", sagte sie der NOZ. Mit Blick auf Koalitionen betonte Wissler, es gehe immer um Inhalte. "Man kann die Frage 'Regierung ja oder nein?' nicht abstrakt beantworten, sondern muss immer sehen, was man durchsetzen kann."

Die Fraktionschefin im Hessischen Landtag äußerte zugleich "die feste Überzeugung, dass man Veränderungen nicht ausschließlich über Regierungen durchsetzen kann". Große Errungenschaften seien auch durch öffentlichen Druck oder nach großen Protesten erreicht worden, etwa durch die Arbeiter- oder die Frauenbewegung. "Ohne die Anti-AKW-Bewegung", so Wissler weiter, "wären noch heute alle Atomkraftwerke in Deutschland am Netz." Ein gutes Beispiel sei auch die "Fridays for Future"-Bewegung, die den Klimaschutz ganz nach oben auf die Tagesordnung gebracht habe.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 25.02.2021 – 01:00

    Enercon-Chef: Dieses Jahr wird ein entscheidendes

    Osnabrück (ots) - Windanlagenbauer noch nicht aus der Krise / Keine weitere Entlassungswelle Osnabrück. Enercon-Chef Momme Janssen sieht den Windanlagenhersteller aus Aurich auf einem guten Weg aus der Krise, überwunden sei diese jedoch noch nicht. "Dieses Jahr wird für uns ein entscheidendes", sagte Janssen gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Nach einem Verlust von fast einer Milliarde Euro im Jahr ...

  • 25.02.2021 – 01:00

    Wissing: Selbsttests können Eintrittskarte für Restaurants und Fitness-Studios sein

    Osnabrück (ots) - Wissing: Selbsttests können Eintrittskarte für Restaurants und Fitness-Studios sein FDP-Generalsekretär sieht große Chance in neuen Tests - Beschränkungen nicht mehr rechtlich begründbar Osnabrück. FDP-Generalsekretär Volker Wissing sieht in den für März angekündigten Selbsttests die Chance, Selbsttestern auch wieder Besuche von ...

  • 24.02.2021 – 13:49

    Rehberg: Lasten der Pandemie gerecht verteilen

    Osnabrück (ots) - Rehberg: Lasten der Pandemie gerecht verteilen Haushaltspolitischer Sprecher der Unionsfraktion: Bund hat fünfmal so hohes Defizit wie die Bundesländer Osnabrück. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Eckhardt Rehberg, hat angesichts des Defizits von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen im vergangenen Jahr in Höhe von 139,6 Milliarden Euro eine "gerechte Lastenverteilung ...