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Neue OZ: Kommentar zu deutsch-niederländischer Wirtschaftsraum

Osnabrück (ots)

Rückkehr in die Normalität

Dank der europäischen Integration wächst an der deutsch-niederländischen Grenze ein Wirtschaftsraum wieder zusammen, der durch Zollgrenzen, unterschiedliche Währung und Bürokratie lange zerschnitten war, und dies mit Gewinn für alle. Der trennende Charakter der Grenze ist durch die nationalistische Wirtschaftspolitik ab 1875 und die deutsche Machtpolitik im 20. Jahrhundert immer stärker geworden, trotzdem konnten die Verbindungen nur kurzzeitig nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig gekappt werden. Die Abschaffung der Zollgrenzen und die Freizügigkeit für Arbeitnehmer machen jetzt etwas möglich, was vor 130 Jahren noch normal war, Menschen suchen sich frei ihre Arbeitsplätze. Damit wird der Arbeitsmarkt der Grenzregion unabhängiger von der Konjunktur in den beiden Nachbarländern. Unternehmer profitieren von dem Potenzial an Fachkräften. Einzelne Firmen wie das niederländische Chemieunternehmen DSM mit Standorten in Meppen und Südostdrenthe nutzen dies schon länger und tauschen je nach Auftragslage Personal zwischen den Standorten aus. Aber hier zeigten sich auch Schwierigkeiten, hauptsächlich bei der gegenseitigen Anerkennung von deutschen und niederländischen Facharbeiterbriefen. Erst wenn es gelingt, solche Hindernisse auszuräumen und Fragen der Besteuerung und sozialen Absicherung besser abzustimmen, ist die Rückkehr in die Normalität einer guten Nachbarschaft vollendet.

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