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Neue OZ: Kommentar zu Nato
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Osnabrück (ots)

Französische Zumutung

Bravo, wie François Hollande mit wehenden Fahnen mutig ins Feld zieht. Der einzige Schönheitsfehler besteht nur darin, dass sich Frankreichs neuer Präsident nicht mit Gebrüll auf die Taliban stürzt, sondern auf die eigenen NATO-Partner. Gemeinsam rein, gemeinsam raus: Das war bislang die Afghanistan-Devise der NATO. Doch Hollande sind derzeit Bündnistreue und Verlässlichkeit egal. Er zieht Frankreichs Kampftruppen schon in wenigen Monaten vom Hindukusch ab, und nicht erst Ende 2014, wie es verabredet war. Damit brüskiert er die USA, aber vor allem Deutschland. Kein Wunder, dass Kanzlerin Angela Merkel sauer ist.

Ohne die viel beschworene Achse zwischen Berlin und Paris lässt sich Europa nicht voranbringen. Momentan sind Merkel und Hollande aber nicht einmal in der Lage, in der existenziellen Frage von Krieg und Frieden an einem Strang zu ziehen. Richtig ist sicherlich, dass Hollande im Wahlkampf den schnellen Truppenrückzug versprochen hat. Doch eine Zumutung wird nicht dadurch gemildert, dass man sie ankündigt.

Frankreichs neuem Präsidenten kann angesichts der Dramatik insbesondere in der Euro-Krise keine 100-Tage-Schonfrist eingeräumt werden. Spätestens nach der Parlamentswahl im Juni darf Hollande nicht länger das Wohl der Partei über das von Europa und Frankreich stellen. Geht Hollande nicht auf Merkel zu, wird die EU leiden.

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