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Neue OZ: Kommentar zu Krankenkassen

Osnabrück (ots)

Ehrliche Selbstständige

Der monatliche Mindestbeitrag für Selbstständige bei der gesetzlichen Krankenkasse von 300 Euro geht an der Lebenswirklichkeit vieler Ein-Mann-Unternehmen vorbei. Es mag einzelne Spitzenverdiener geben. Doch der Großteil der freischaffenden Grafiker, PR-Berater oder Fotografen umweht mitnichten der Hauch des erfolgreichen Unternehmers. Stattdessen arbeiten sie im tatsächlichen Wortsinn selbst und ständig. Trotzdem ist am Ende des Geldes noch meist zu viel Monat übrig.

Es ist zwar gut, dass die gesetzlichen Krankenkassen ihre ausstehenden Beiträge immer häufiger eintreiben lassen. Täten sie es nicht, würden die Kleinst-Selbstständigen allzu schnell immer größere Löcher in die Kassen der Versicherungen reißen. Beitragserhöhungen für alle könnten die Folge sein. Dennoch kann es so nicht weitergehen. Für die Mini-Unternehmer am Existenzminimum muss eine tragfähige Lösung her. Der Vorschlag des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die Beiträge von Selbstständigen an den tatsächlichen Einkünften zu messen, ist zu begrüßen. Das schafft Transparenz über deren wirtschaftliche Situation.

Zu Intransparenz würde indes der zweite Vorschlag führen, dass die Auftraggeber der Solo-Unternehmer für einen Teil der Kassenbeiträge aufkommen sollen. Es gehört zum Wesen der Selbstständigkeit, sich selbst zu versichern, und dafür entsprechende Honorare anzusetzen.

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