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Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Schlecker

Osnabrück (ots)

Verhängnisvolle Kontrollwut

Sollten die jahrelangen Versäumnisse bei der Drogeriekette Schlecker das Vermögen eines der reichsten Männer des Landes aufgezehrt haben? Noch im April führte das amerikanische Magazin "Forbes" Firmengründer Anton Schlecker mit einem Vermögen von rund 2,2 Milliarden Euro auf Platz 26 der Liste der reichsten Deutschen. Nun sei alles weg, sagt Schleckers Tochter Meike.

Anton Schlecker wird sich Nachfragen gefallen lassen müssen, denn durch glaubwürdige, alle Zweifel ausschließende Informationspolitik hat sich das Unternehmen bisher beileibe nicht ausgezeichnet. Sollte sein Geld tatsächlich aufgebraucht sein, sind dem Patriarchen nicht zuletzt die eigene Kontrollwut und Geheimniskrämerei zum Verhängnis geworden. Anton Schlecker hat für sein Imperium die Rechtsform "Eingetragener Kaufmann" gewählt. Dies verlieh ihm zwar monarchische Allmacht, es bürdet ihm aber auch das volle persönliche Risiko im Falle eines wirtschaftlichen Niedergangs auf.

In der Rückschau verrät das Unternehmen nun mehr über sein Innenleben. Nach wie vor wenig jedoch erfahren die Angestellten über ihre Zukunft. Ein Verkauf komme nicht infrage, sagt Meike Schlecker. Kann die Tochter des Gründers es sich noch aussuchen? Will sie ehrlich gegenüber ihren Mitarbeitern sein, muss sie jetzt auch über diese Option sprechen.

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