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Die richtige Person für einen Job finden

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Es gibt eine quälende Frage, die alle Manager und Mitarbeiter im Personalwesen bei Vorstellungsgesprächen umtreibt: "Passt diese Person wirklich zu uns?" Eine neue, wissenschaftiche Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management und der Universität Tilburg hat nun herausgefunden, welche Methode sich anwenden lässt, um mit hoher Zuverlässigkeit die richtige Entscheidung zu treffen. Der Schlüssel liegt im Ermessensspielraum des Managements bei der Leistungsbewertung und Vergütung.

Wie das Management die richtige Person für einen Job findet

Düsseldorf/Vallendar. Passt die Persönlichkeit des Bewerbers oder der Bewerberin zur Unternehmenskultur? Und stehen seine oder ihre Ziele mit denen des Unternehmens im Einklang? Diese und zahlreiche weitere Fragen müssen Personaler in einem Bewerbungsgespräch mit potenziellen neuen Mitarbeitenden für sich beantworten. Je nach Zahl der Bewerberinnen und Bewerber bleibt ihnen dafür nicht viel Zeit. Und wie sollen sie sicher sein, ob sie auch wirklich das wahre Ich des Bewerbers erkannt haben?

Die wissenschaftliche Studie "The sorting benefits of discretionary adjustment to performance-based pay" (Vorteile für die Bewerbereinordnung durch die Nutzung von Ermessenspielräumen bei leistungsabhängiger Vergütung) von Dr. Victor van Pelt von der WHU – Otto Beisheim School of Management und Prof. Dr. Bart Dierynck von der Universität Tilburg liefert eine Methode mit hohem Erkenntnisgewinn. Dem Ermessensspielraum des Managements eines Unternehmens bei der Bewertung leistungsabhängiger Vergütung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. "Unsere Studie zeigt, dass potenzielle Mitarbeiter, wenn sie wissen, dass sie vom Management teilweise nach eigenem Ermessen bewertet werden, sich eher für Firmen entscheiden, mit deren Zielen sie sich identifizieren können", sagt Dr. Victor van Pelt.

Getestet wurde die Prognose der Studie anhand der Entscheidungen von 179 Studierenden der Betriebswirtschaftslehre beim Abschluss eines Arbeitsvertrags. Vor die Wahl gestellt, ob sie einen Festlohnvertrag oder einen leistungsbezogenen Lohnvertrag mit der Möglichkeit einer Anpassung des Gehalts nach Ermessen des Managers erhalten möchten, entschieden sich die Bewerber, die sich stark mit den Unternehmenszielen identifizierten, für einen Vertrag mit leistungsabhängiger Vergütung. Diejenigen, welche sich kaum mit den vorgegebenen Unternehmenszielen identifizierten, wählten den Festlohnvertrag. Die Art der gewählten Bewertung und Vergütung gibt also Aufschluss über den Identifikationsgrad des Bewerbers mit den Zielen des Unternehmens. Die Ergebnisse der Studie zeigten außerdem, dass diejenigen Mitarbeiter, die sich stark mit den Unternehmenszielen identifizierten, bereit waren, sich auch über ihre eigentliche Tätigkeit hinaus für die Erreichung dieser Ziele zu engagieren.

Eine Bewertung mit Ermessensspielraum von Führungskräften kann jedoch laut der Studie auch bei bereits angestellten Mitarbeitenden nützlich sein. Manager können Ermessensspielräume als Ergänzung zu objektiven Leistungsmessungen nutzen. Auf diese Weise können sie die Erkenntnisse, die objektive Leistungsindikatoren liefern, durch schwer messbare, aber beobachtbare Faktoren ergänzen und eventuell korrigieren. Zu solchen Beobachtungen täglichen Verhaltens eines Mitarbeitenden zählen beispielsweise dessen Bereitschaft, Wissen mit Kollegen zu teilen und unaufgefordert Vorschläge zur Verbesserung der Unternehmensleistung zu machen.

Die Originalstudie

Dierynck, B./van Pelt, V. (2021): The sorting benefits of discretionary adjustment to performance-based pay, in: Management Accounting Research, 52: 100755. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.mar.2021.100755

Lesen Sie die gebündelten Erkenntnisse der Studie auf WHU Knowledge: https://www.whu.edu/de/forschung/whu-knowledge/die-richtigen-mitarbeiter-fuer-ihr-unternehmen-finden/

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Bernadette Wagener
Associate Director Public Relations
WHU – Otto Beisheim School of Management
Campus Vallendar, Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany
Tel.: +49 261 6509-540;
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