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Aktion bei BASF in Ludwigshafen: Mehr als 8000 Beschäftigte fordern Brückenstrompreis

Aktion bei BASF in Ludwigshafen:

Mehr als 8000 Beschäftigte

machen Druck für Brückenstrompreis

Mehr als 8000 Beschäftigte des weltgrößten Chemiekonzerns BASF haben heute am Stammsitz in Ludwigshafen ihrer Forderung nach einem auf Zeit gedeckelten Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie Nachdruck verliehen. Unter dem Motto „Standorte und Beschäftigung retten – Brückenstrompreis jetzt!“ demonstrierten sie am Mittag direkt vor dem zentralen Werkstor.

„Die Kolleginnen und Kollegen bei BASF haben heute ein klares Zeichen in Richtung Bundesregierung gesendet: Die Zeit des Zauderns ist vorbei – Handeln ist jetzt gefragt“, sagte der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis. „Die hohen Strompreise sind zur Belastung für die ganze Gesellschaft geworden: Bevölkerung, Mittelstand, Kommunen." Für große Teile der energieintensiven Industrie sei die Entwicklung sogar existenzgefährdend, denn Strom sei ihr entscheidender Kostenfaktor. „Dem kann die Politik nicht länger tatenlos zusehen. Die Belastung muss runter - jetzt!“, so Vassiliadis.

„Andernfalls droht ein Aderlass bei den energieintensiven Industrien – und damit der schmerzliche Verlust von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung, Steuereinnahmen und Binnennachfrage", warnte Vassiliadis. „Daran kann niemand Interesse haben – erst recht die Bundesregierung nicht.“ Notwendig sei jetzt, dass die Standorte in die klimagerechte Transformation und die Modernisierung investieren und attraktiv zu bleiben im Fachkräftemangel. Dafür brauche man aber wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.

Die Mitarbeitenden bei BASF und weitere 1,1 Millionen Beschäftigte in den energieintensiven Industrien Deutschlands hielten den deutschen Wohlstandsmotor am Laufen. „Ihre Arbeit und ihre Wertschöpfung einfach achselzuckend für gestrig zu erklären, wie es einige Politiker und Wissenschaftler tun, ist respektlos. Es zeugt darüber hinaus auch von dramatischer Unkenntnis über die Produktionsmechanismen in der Industrie“, so Vassiliadis. „Wenn wir die Energieintensiven aus dem Land treiben, treiben wir die halbe Industrie aus dem Land.“

Der Betriebsratsvorsitzende der BASF SE, Sinischa Horvat, machte deutlich: „Die Transformation ist anspruchsvoll und braucht Zeit, aber wir sind dran. Der eCracker und andere Projekte sind auf dem Weg. Wir wissen auch genau, wo wir hinwollen: Klimaneutrale und wettbewerbsfähige Chemieproduktion hier am Verbundstandort Ludwigshafen. Ohne energieintensive Basischemie geht das langfristig nicht, deshalb brauchen wir den Brückenstrompreis."

Die energieintensiven Industrien, zu denen auch BASF zählt, leiden seit Jahren unter überhöhten Strompreisen. Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, was beispielsweise in Frankreich, den USA oder China aufgerufen wird.

Die IGBCE fordert einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen. Sie hat sich dazu in der „Allianz pro Brückenstrompreis“ mit DGB, IG Metall und diversen Branchenverbänden zusammengeschlossen und unterstützt die Initiative der Bundesländer, die sie einhellig ebenfalls für eine Strompreisentlastung aussprechen.

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Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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