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IGBCE regt auf 25-Jahr-Feier "Projekt Zukunft" der Sozialpartner an +++ Sperrfrist 15:45 Uhr +++

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IGBCE regt auf 25-Jahr-Feier "Projekt Zukunft" der Sozialpartner an

Scholz: "Deutschland braucht diese Transformationsgewerkschaft"

Angesichts der aktuellen politischen wie ökonomischen Ausnahmesituation fordert die IGBCE eine neue Verantwortungsgemeinschaft der Sozialpartner. „Gerade in Krisenzeiten ist es notwendig, gemeinsam das Beste für Beschäftigte und Betriebe erreichen zu wollen“, sagte der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis beim Festakt anlässlich des 25-jährigen Bestehens der zweitgrößten Industriegewerkschaft in Hannover. Es sei jetzt zwingend, dass beide Seiten intelligente Wege zur finanziellen Entlastung der Menschen fänden und gleichzeitig Industriearbeit in Deutschland und Europa sichern und weiterentwickeln.

„Wir schlagen ein gemeinsames Projekt Zukunft vor, um neue Perspektiven für Betriebe und Branchen zu entwickeln“, so Vassiliadis. Dazu gehöre die Beschleunigung und Professionalisierung der Energiewende ebenso wie bezahlbare Energiepreise, eine Investitionsoffensive in die industrielle Transformation genauso wie ihre staatliche Unterstützung. „Dafür bedarf es einer Mischung aus Standorttreue und Lust aufs Neue - von beiden Seiten“, so Vassiliadis.

Neue Wege waren vor 25 Jahren auch die drei Gewerkschaften IG Chemie-Papier-Keramik, IG Bergbau und Energie sowie die Gewerkschaft Leder gegangen, als sie sich zu einer neuen Industriegewerkschaft zusammenschlossen. Am 6. Oktober 1997 wurde die IGBCE auf ihrem ersten Gewerkschaftskongress in Hannover aus der Taufe gehoben. Seitdem hat sie sich als tarifpolitische Innovatorin und verantwortungsbewusster Faktor in der Gesellschafts- und Industriepolitik einen Namen gemacht. „Die IGBCE war in dieser Zeit immer Beschützerin ihrer Mitglieder und gleichzeitig Motor des sozialen Fortschritts“, umschrieb es Vassiliadis. „Das macht uns aus und wird uns auch in Zukunft ausmachen.“

Bundeskanzler Olaf Scholz erinnerte in seiner Rede daran, dass die IGBCE seit Anbeginn dafür stehe, den Übergang zum Neuen ganz praktisch zu meistern. "Das ist kompliziert, aber genau damit kennt ihr euch aus wie nur wenige", so Scholz. "Deutschland braucht diese Transformationsgewerkschaft. Deutschland braucht die IGBCE."

Der Bundeskanzler ging auf die aktuellen Energieengpässe und Preissteigerungen ein und betonte mit Blick auf die Gasversorgung: "Wir werden durch diesen Winter kommen." Gleichwohl sei nun die zentrale Aufgabe, dass die Gaspreise in Deutschland wieder sinken. Dazu werde die unter anderem von Michael Vassiliadis geleitete Expert*innenkommission "effiziente Ergebnisse" vorlegen. Mit Blick auf Entlastungen der Menschen warb Scholz für die Initiative der Bundesregierung, Sonderzahlungen von Unternehmen an ihre Beschäftigten von bis zu 3000 Euro steuer- und abgabenfrei stellen. "Das ist ein gutes Zeichen der Sozialpartnerschaft. Das passt zu unserem Land und seinen Traditionen."

Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi forderte in ihrer Rede eine epochale Trendwende für Tariflöhne und mehr Mitbestimmung in Betrieben und Unternehmen: „Mit jedem Tarifvertrag, jeder Standortsicherung, jeder praktischen Umsetzung durch Betriebsvereinbarungen übernehmen wir Eigenverantwortung – und entlasten dadurch die Politik.“

Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen sagte Fahimi: „Wir befinden uns mitten in einem epochalen Paradigmenwechsel. Und deswegen ist es Zeit für einen demokratischen Aufbruch.“ Sie wolle einladen zu einer „gesellschaftlichen Debatte um eine Verfassung der Arbeitswelt, für einen mutigen Aufschlag für ein Grundgesetz der Arbeit“. „Wir müssen neue, belastbare Grundlagen schaffen für eine demokratische und gerechte Transformation, die ihren Namen verdient“, so Fahimi.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sagte: „Die Industrie hat im Jahr 2021 über 20 % der Bruttowertschöpfung in Deutschland erbracht. Mit dieser starken Industrie ist Deutschland in den Jahren 2008/2009 stabil durch die Weltwirtschaftskrise und auch jüngst durch die Corona-Pandemie gekommen. Ohne die Beiträge der Gewerkschaften wäre das völlig unmöglich gewesen. Gerade die IGBCE hat mit ihrer vorausschauenden, auf langfristigen Erfolg ausgerichteten und innovativen Tarifpolitik dafür gesorgt, dass Wertschöpfung und Arbeitsplätze erhalten geblieben sind. Herzlichen Dank an die IGBCE für 25 Jahre Engagement - für den Erhalt von Arbeitsplätzen, gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne, aber auch für Veränderungsbereitschaft.

Die aktuelle Energiekrise und die hohen Preise stellen aber gerade die von der IGBCE vertretenen Industriebetriebe vor große Herausforderungen. Die Politik muss einen Weg aus der Energiekrise weisen und parallel die richtigen Anreize für den klimagerechten Umbau setzen. Es ist gut, dass wir uns dabei auf starke Gewerkschaften verlassen können. Sie stehen nicht nur der Politik mit wichtigen Impulsen zur Seite, sondern flankieren auch aktiv die Transformation in den Unternehmen und Betrieben durch eine konstruktive Sozialpartnerschaft. Auch dafür meinen aufrichtigen Dank und ganz herzlichen Glückwunsch zum 25. Geburtstag.“

Hinweis an Redaktionen:

Eine digitale Pressemappe zu 25 Jahren IGBCE finden Sie angehängt weiter unten in dieser Mail.

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Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Verantwortlich: Lars Ruzic
Leiter Kommunikation
Königsworther Platz 6, 30167 Hannover
Telefon: 0511/7631-135 u. -354
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Über uns
Die IGBCE ist mit fast 600.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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