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WAZ: Gefährliche Nähe. Kommentar von Gudrun Büscher

Essen (ots)

Die Rebellen in Libyen haben die schalldichten Türen von Gaddafis unterirdischen Folterkellern geöffnet. Zum Vorschein kamen Orte des Grauens, in denen Menschen, die dem Regime nicht passten, spurlos verschwanden. Viele von ihnen sind nie wieder aufgetaucht. Die, die zurück durften, berichteten von Folter und unerträglichen Qualen. Gaddafi ist gefährlich. Das wissen die Amerikaner nicht erst seit Lockerbie. Darf man aber mit dem Teufel paktieren, um die Sicherheit Amerikas oder Europas zu schützen, wie der US-Geheimdienst CIA meint?

Die Frage zeigt, wie sehr der innere Kompass der westlichen Welt nach dem 11. September 2001 rotierte und noch immer nicht in die richtige Richtung zeigt.

Ja, es gibt Grenzen - auch bei der Zusammenarbeit von Geheimdiensten. Amerikaner und Europäer können nicht Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit verteidigen und gleichzeitig Menschen zum Foltern überstellen. Sie begeben sich damit in eine gefährliche Nähe zu den Despoten, die die Araber gerade gestürzt haben. Die Enthüllungen werden den Ruf des Westens weiter ramponieren, der während der Aufstände in der arabischen Welt zu Recht gelitten hat.

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