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WAZ: Einfach nur noch Lust auf Fußball. Kommentar von Frank Lamers

Essen (ots)

Fast 17 Millionen Menschen haben vor den Fernsehern gesessen und die Begegnung der deutschen Fußballerinnen mit den Japanerinnen verfolgt. Herrschte also Euphorie im Land? Klare Antwort: ja. Es herrschte Euphorie immer dann, wenn die Deutschen die Bühne betraten. Es herrschte Euphorie, weil sich die Nation bei sportlichen Großereignissen wie selbstverständlich hinter den nationalen Protagonisten versammelt.

Doch, wie wird es weitergehen? Die deutschen Frauen sind bei der WM ausgeschieden. Sie sind von ihrem Favoritenthron gestürzt worden und auf dem Granitboden der Tatsachen gelandet. Ein solcher Aufprall tut natürlich weh: Für den Fußball der Frauen können die Tränen der Deutschen aber sogar als gutes Zeichen gewertet werden. Es wächst etwas heran, in vielen Ländern. Konkurrenz, echte Konkurrenz, die nicht spannungsarm aus den Stadien gewischt werden kann.

Euphorie, die sich in Rekord-Einschaltquoten ausdrückt, wird deshalb in den kommenden Tagen nicht mehr herrschen. Was herrschen könnte: Lust. Lust auf Fußball mit Weltniveau. Denn darum geht es unter dem Strich bei der WM. Wenn Deutschland-Gefühl, Marketing-Geschrei, Event-Gehumse abgezogen sind: Fußball. Mit Weltniveau. Ermittelt beim einzig zulässigen Vergleich: dem, in dem Männer nicht vorkommen.

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