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Tarifverhandlungen in der Kunststoffverarbeitenden Industrie
Inflation trifft Beschäftigte und Arbeitgeber gleichermaßen

Wiesbaden (ots)

Die heute veröffentlichte Forderung der IGBCE Hessen-Thüringen für die am 13. Dezember beginnenden Tarifverhandlungen in der hessischen Kunststoffverarbeitenden Industrie (KVI) passt für die Arbeitgeber nicht zur wirtschaftlich schwierigen Lage der Branche.

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um einen tabellenwirksamen Festbetrag sowie einen Energiekostenzuschuss zum Ausgleich der aktuellen Belastungen.

"Die Inflation trifft Beschäftigte und Arbeitgeber gleichermaßen. Wir sitzen somit im gleichen Boot und müssen den Sturm auch gemeinsam durchfahren. Wir Arbeitgeber können nicht für den vollständigen Ausgleich der Kostensteigerungen der Beschäftigten aufkommen", erklärt Thomas Wedekind, TECHNOFORM Caprano + Brunnhofer GmbH und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.

Die Unternehmen der Kunststoffverarbeitenden Industrie werden massiv durch die Energiekrise belastet: So sehen sich über zwei Drittel mit Kostensteigerungen für Energie und Rohstoffe von 100 bis zu 150 Prozent belastet. "Das Ende bei den Preissteigerungen ist noch gar nicht in Sicht", warnt Wedekind. Trotz der in Aussicht gestellten staatlichen Entlastungen müssten viele Unternehmen im kommenden Jahr mit weiter steigenden Kosten aufgrund auslaufender Strom- und Gaslieferverträge rechnen.

Zusätzlich zu diesen Herausforderungen steht die KVI Hessen mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr vor einer konjunkturellen Abbruchkante. Denn wichtige Abnehmerbranchen wie die Bau- und Automobilindustrie rutschen in die Rezession.

"Wir erwarten für das kommende Geschäftsjahr deutliche Rückgänge auf der Nachfrageseite", so Wedekind.

Angesichts dieser negativen Geschäftsaussichten müsse man mit Blick auf die Entgeltforderungen behutsam in die bevorstehenden Verhandlungen gehen. "Wir alle wollen diese Krise bewältigen. Ich hoffe daher, dass wir in den anstehenden Gesprächen gemeinsam mit der IGBCE Lösungsansätze finden, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und damit die Beschäftigung zu sichern", so Wedekind.

Am 13. Dezember 2022 finden in Wiesbaden die Tarifverhandlungen für die rund 5.500 Beschäftigten der Kunststoffverarbeitenden Industrie in Hessen statt.

Über HessenChemie

Im Arbeitgeberverband HessenChemie sind 310 Mitgliedsunternehmen mit 105.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen und Kunststoffverarbeitenden Industrie (KVI) sowie einiger industrienaher Serviceunternehmen zusammengeschlossen. Die 38 Unternehmen der KVI beschäftigen rund 5.500 Arbeitnehmer und sind in einer eigenen Fachabteilung zusammengefasst. Diese verhandelt für Hessen eigene Tarifverträge mit der IGBCE Hessen-Thüringen.

Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Telefon 0611/7106-49
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

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