All Stories
Follow
Subscribe to BERLINER MORGENPOST

BERLINER MORGENPOST

Keine einfachen Antworten geben
Kommentar von Dominik Bath zur Berliner FDP

Berlin (ots)

Kurzform: Sebastian Czaja hielt auf dem Digital-Parteitag eine eher gefühlige Rede, lieferte nur wenige konkrete Ideen. Um bei den Parteimitgliedern zu punkten, reicht das aus. Die FDP wird sich aber im Kampf um Wählerstimmen mehr einfallen lassen müssen. Die FDP, das wurde am Sonnabend deutlich, will in der bürgerlichen Mitte um Stimmen kämpfen. Dort ist der Wettbewerb gegen die CDU, die Grünen mit ihrer betont-bürgerlichen Kandidatin Bettina Jarasch und der Giffey-SPD aber besonders groß.

Der vollständige Kommentar: Auch abseits der Corona-Krise hat Berlin viele unerledigte Hausaufgaben: Fraglos Luft nach oben gibt es etwa in den Themenfeldern Digitalisierung der Verwaltung, Wohnraum- und Mietenpolitik oder in der Frage, wie sich die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss reduzieren lässt. Genügend Themen also, um als Oppositionspartei den rot-rot-grünen Senat anzugreifen.

Der von seiner Partei, der FDP, am Sonnabend zum Spitzenkandidaten gekürte Sebastian Czaja hielt auf dem Digital-Parteitag aber eine eher gefühlige Rede, lieferte nur wenige konkrete Ideen. Um bei den Parteimitgliedern zu punkten, reicht das aus. 93 Prozent der Liberalen wählten Czaja. Die FDP wird sich aber im Kampf um Wählerstimmen mehr einfallen lassen müssen.

Zwei Ansatzpunkte für Veränderungen nannte Czaja: zum einen den Rückbau der Bürokratie. Gerade in der Pandemie zeigt sich nämlich, wie umständlich und schwerfällig Deutschland und Berlin auf die Krise reagieren. Ein weiterer Punkt ist die Wohnungsnot: Durch "Neubau, Umbau und Ausbau" wolle er Abhilfe schaffen, so Czaja. Konkreter wurde der FDP-Politiker allerdings nicht. Aber genau darum wird es gehen im anlaufenden Wahlkampf: um konkrete Antworten auf die Probleme der Menschen in Berlin.

Czaja hat - ganz im Sinne seiner gefühligen Parteitagsrede - dazu aufgerufen, die Berliner miteinander zu versöhnen. Er will mit einem neuen Politikstil für ein besseres Berlin werben und grenzt sich klar ab gegen die autofeindlichen Grünen und die enteignungsfreundlichen Linken. Die FDP, das wurde am Sonnabend deutlich, will in der bürgerlichen Mitte um Stimmen kämpfen. Dort ist der Wettbewerb gegen die CDU, die Grünen mit ihrer betont-bürgerlichen Kandidatin Bettina Jarasch und der Giffey-SPD aber besonders groß.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original content of: BERLINER MORGENPOST, transmitted by news aktuell

More stories: BERLINER MORGENPOST
More stories: BERLINER MORGENPOST
  • 26.03.2021 – 18:42

    Die Schwächsten sind die Opfer - Kommentar von Philipp Siebert

    Berlin (ots) - Corona wirkt sich auch auf das Verbrechen aus. Das bestätigt die Polizeiliche Kriminalstatistik. Die Pandemie und ihre Begleiterscheinungen - Homeoffice, verwaiste Einkaufsstraßen und geschlossene Grenzen - haben zu deutlichen Rückgängen bei Wohnungseinbrüchen, Taschen- und Autodiebstählen geführt. Und auch insgesamt gab es weniger Straftaten in Berlin. Ein Beleg für eine höhere Durchschlagskraft ...

  • 24.03.2021 – 19:38

    Der Rückzieher - Leitartikel von Christine Richter

    Berlin (ots) - Es ist eine historische Kehrtwende: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Mittwoch die "Osterruhe" gekippt, sie, deren Amtszeit in Kürze endet, gestand einen Fehler ein, übernahm dafür die Verantwortung und bat alle Bürger um Verzeihung. So ein Eingeständnis einer Bundeskanzlerin nur gut 24 Stunden nach einer Entscheidung erlebt man wahrlich nicht alle Tage. Sicherlich, die Corona-Pandemie zerrt ...

  • 23.03.2021 – 20:06

    Wirtschaft im Mittelpunkt / Kommentar von Gilbert Schomaker zur Politik des Berliner Senats

    Berlin (ots) - Kurzform: Die Aufgabe eines neuen Berliner Senats muss in der Wirtschaftspolitik noch umfassender gedacht werden. Alles, was Arbeitsplätze sichert und schafft, sollte gefördert werden. Auch der Umbau zu einer klimaneutralen Stadt muss immer vor diesem Hintergrund betrachtet werden. Der Erhalt des Wohlstands ist kein Selbstzweck. Er ist die Grundlage, ...