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Urlaub und Verantwortung
Kommentar von Gilbert Schomaker zum Rundbrief der Bildungssenatorin

Berlin (ots)

Kurzform:

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) muss alles tun, um einen Corona-Ausbruch an Berlins Schulen nach den Ferien zu vermeiden. Da ist es verständlich, dass die Senatorin nach einem Konzept sucht. Wer in Risikogebiete wie Schweden, die USA oder die Türkei fährt, muss sich entweder 14 Tage selbst in Quarantäne begeben oder ein ärztliches Attest vorweisen, dass die Kinder gesund sind. Der Rundbrief kam aber viel zu spät. Am Tag der Zeugnisausgaben erreichte die Nachricht die Schulen. Ob die Eltern sie noch erhalten, ist fraglich. Hinzu kommt: Wer will kontrollieren, ob jemand in einem Risikoland war? Wer soll überprüfen, ob sich eine Familie freiwillig 14 Tage nach dem Urlaub in Quarantäne begibt? Das klingt eher unrealistisch. Wie so vieles in der Zeit der Pandemie liegt ein großer Teil der Verantwortung bei den Menschen selbst.

Der vollständige Kommentar:

Man kann die Sorge der Schulsenatorin verstehen: Sandra Scheeres (SPD) muss alles tun, um einen Corona-Ausbruch an Berlins Schulen nach den Ferien zu vermeiden. Gleichzeitig soll der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden. Schon in den vergangenen Tagen gab es immer wieder Corona-Alarm in den Grund- und Oberschulen. Darauf wurde mit Quarantäne und Teil- oder Totalschließungen reagiert. Doch nach den Sommerferien sind die Klassen voll, die Abstände der Schüler geringer, und auch die Lehrer sollen fast alle wieder in den Unterricht zurückkehren. Da ist es verständlich, dass die Senatorin nach einem Konzept sucht, um zu verhindern, dass nach dem Urlaub Coronaviren mit in die Schulen gebracht werden. Wer in Risikogebiete wie Schweden, die USA oder die Türkei fährt, muss sich entweder 14 Tage selbst in Quarantäne begeben oder ein ärztliches Attest vorweisen, dass die Kinder gesund sind. Wie gesagt: Das klingt verständlich. Der Rundbrief kam aber viel zu spät. Am Tag der Zeugnisausgaben erreichte die Nachricht die Schulen. Ob die Eltern sie noch erhalten, ist fraglich. Hinzu kommt: Wer will denn kontrollieren, ob jemand in einem Risikoland war? Wer soll denn überprüfen, ob sich eine Familie freiwillig 14 Tage nach dem Urlaub in Quarantäne begibt? Das klingt eher unrealistisch. Denn die Eltern werden wieder zur Arbeit müssen, die Kinder wollen in den letzten Ferientagen mit ihren Freunden an die Seen, wenn es sommerlich warm bleibt. Wie so vieles in der Zeit der Pandemie liegt ein großer Teil der Verantwortung bei den Menschen selbst. Wer Urlaub in der Türkei oder in Schweden macht, muss daran denken, sich vor Ort und andere nach seiner Rückkehr zu schützen. Wer die Abstandsregeln missachtet, handelt grob fahrlässig. Das Virus wird auch im neuen Schuljahr noch da sein.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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