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BERLINER MORGENPOST: Mein Kind? Dein Kind!
Kommentar von Susanne Leinemann zu Kita-Plätzen

Berlin (ots)

Kurzform: Immer lauter wird der Unmut aus den Bezirken. Hier ist man für die Planung der Kitas verantwortlich. Doch viel steuern kann man nicht, denn betrieben werden die Einrichtungen entweder von freien Trägern oder direkt vom Land als Eigenbetrieb. Nur bei den Tagesmüttern haben die Bezirke direkten Einfluss, können die Kinder des eigenen Bezirks dem bezirksfernen Nachwuchs vorziehen. In Friedrichshain-Kreuzberg tut man das inzwischen. Den dortigen Tagesmüttern wird die "Empfehlung" gegeben, die Kinder des Bezirks zu bevorzugen. Das erinnert an Kleinstaaterei. Aber warum? Weil Eltern, wenn sie keinen Betreuungsplatz erhalten, die Möglichkeit haben, gegen den Bezirk zu klagen. Findet der für das Kind keinen Platz, zahlt er Schadenersatz. Was das für die Zukunft heißt? Der Kita-Kampf zwischen den Bezirken, er hat gerade erst begonnen.

Der vollständige Kommentar: Von Ferne betrachtet ist Berlin eine grandiose Stadt, um Kinder aufzuziehen. Am Anfang lockt das Elterngeld und macht möglich, seinem Nachwuchs beim Krabbeln zuzusehen. Danach hat jedes Kind ab einem Jahr Anspruch auf Betreuung. Bis zu sieben Stunden täglich hat man in der Woche als arbeitende Eltern die Möglichkeit, Tochter oder Sohn in einer Einrichtung seiner Wahl oder bei einer Tagesmutter abzugeben. Der tolle Kita-Gutschein macht es möglich! Niemand soll mehr jahrelang beruflich aussetzen, gerade für Frauen eine ganze neue Erfahrung. Allerdings - wer die ferne Position verlässt und eintaucht in die komplexe Welt der Kitas, ist schnell ernüchtert. Allein auf eBay drängeln sich die Kleinanzeigen: "Suche dringend einen Kita-Platz." Von einer freien Kita-Wahl ist schon lange nicht mehr die Rede. Eltern nehmen, was sie bekommen. Und bezahlen häufig stillschweigend Zusatzkosten, die ihnen eine Kita oder eine Krippe diktiert. Hauptsache, das Kind ist gut versorgt. Immer lauter wird der Unmut aus den Bezirken. Hier ist man für die Planung der Kitas verantwortlich. Doch viel steuern kann man nicht, denn betrieben werden die Einrichtungen entweder von freien Trägern oder direkt vom Land als Eigenbetrieb. Nur bei den Tagesmüttern haben die Bezirke direkten Einfluss, können die Kinder des eigenen Bezirks dem bezirksfernen Nachwuchs vorziehen. In Friedrichshain-Kreuzberg tut man das inzwischen. Den dortigen Tagesmüttern wird die "Empfehlung" gegeben, die Kinder des Bezirks zu bevorzugen. Das erinnert an Kleinstaaterei. Aber warum? Weil Eltern, wenn sie keinen Betreuungsplatz erhalten, die Möglichkeit haben, gegen den Bezirk zu klagen. Findet der für das Kind keinen Platz, zahlt er Schadenersatz. Was das für die Zukunft heißt? Der Kita-Kampf zwischen den Bezirken, er hat gerade erst begonnen.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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