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Pandemie und Psyche: Mehr Essstörungen bei Teenager-Mädchen in Niedersachsen

Pandemie und Psyche: Mehr Essstörungen bei Teenager-Mädchen in Niedersachsen
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Die Pandemie ist auch im zweiten Jahr in Niedersachsen nicht spurlos an Kindern und Jugendlichen vorübergegangen. Besonders betroffen ist auch die Psyche. Nach einer neuen Analyse der DAK-Gesundheit wurde bei den 15- bis 17-jährigen Mädchen um mehr als drei Viertel häufiger eine Essstörung diagnostiziert als noch vor der Pandemie. Insgesamt waren eher Jugendliche von Neuerkrankungen der Psyche oder von Verhaltensstörungen betroffen als jüngere Kinder. Die Zahl erstmalig ärztlich behandelter Adipositas-Fälle stieg bei Jungen im Jugendalter um 30 Prozent und im Grundschulalter um über ein Viertel. Für den aktuellen Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit in Niedersachsen analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld ambulante und stationäre Behandlungsdaten für die Jahre 2018 bis 2021 von 73.000 Kindern und Jugendlichen. Danach gingen Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Arzneimittelverschreibungen in 2021 insgesamt weiter zurück. DAK-Landeschef Dirk Vennekold warnt vor Langzeitfolgen. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemeldung.

Freundliche Grüße

Ihr Pressteam der DAK-Gesundheit Niedersachsen

Pandemie und Psyche: Mehr Essstörungen bei Teenager-Mädchen in Niedersachsen

  • Neuer Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit analysiert Versorgungsdaten von 73.000 jungen Menschen in Niedersachsen
  • Psychische Neuerkrankungen treffen Jugendliche häufiger als jüngere Kinder
  • Arztbesuche, Krankenhausbehandlungen und Arzneimittel-Verschreibungen gehen weiter zurück

Die Pandemie ist auch im zweiten Jahr in Niedersachsen nicht spurlos an Kindern und Jugendlichen vorübergegangen. Besonders betroffen ist auch die Psyche. Nach einer neuen Analyse der DAK-Gesundheit wurde bei den 15- bis 17-jährigen Mädchen um mehr als drei Viertel häufiger eine Essstörung diagnostiziert als noch vor der Pandemie. Insgesamt waren eher Jugendliche von Neuerkrankungen der Psyche oder von Verhaltensstörungen betroffen als jüngere Kinder. Die Zahl erstmalig ärztlich behandelter Adipositas-Fälle stieg bei Jungen im Jugendalter um 30 Prozent und im Grundschulalter um über ein Viertel. Für den aktuellen Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit in Niedersachsen analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld ambulante und stationäre Behandlungsdaten für die Jahre 2018 bis 2021 von 73.000 Kindern und Jugendlichen. Danach gingen Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Arzneimittelverschreibungen in 2021 insgesamt weiter zurück. DAK-Landeschef Dirk Vennekold warnt vor Langzeitfolgen.

„Wir sehen einen dramatischen Anstieg bei erstmalig diagnostizierter Essstörung bei jugendlichen Mädchen“, sagt Dirk Vennekold, Leiter der Landesvertretung in Hannover. „Auch bei Depressionen, Angststörungen und Adipositas gibt es in vielen Altersgruppen einen deutlichen Anstieg. Es geht um die Zukunft der niedersächsischen Kinder und Jugendlichen. Die neue Landesregierung muss gemeinsam mit Fachleuten aus allen Bereichen die Folgen der Pandemie bewerten und kurzfristig Sofortprogramme und Hilfsangebote starten. Wir dürfen die betroffenen Familien mit den Problemen nicht allein lassen.“

Anstieg psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen

Die Daten des Kinder- und Jugendreports Niedersachsen zeigen, dass vor allem bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren die Neuerkrankungsraten bei psychischen Erkrankungen gestiegen sind. So kamen 2021 im Vergleich zu 2019 fünf Prozent mehr Teenager erstmalig wegen einer Depressiven Episode oder einer emotionalen Störung in ärztliche Behandlung. Einen besorgniserregenden Anstieg gab es bei Essstörungen bei den jugendlichen Mädchen: Mehr als drei Viertel mehr Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren mussten mit einer Essstörung erstmalig zu einem Arzt oder einer Ärztin (plus 79 Prozent). Fast ein Fünftel mehr Neubehandlungen hatte diese Gruppe auch bei Angststörung (plus 18 Prozent). Jugendliche Mädchen mit Depressionen wurden verstärkt mit Medikamenten behandelt. Die Anzahl von Antidepressiva-Verordnungen stieg bei ihnen um mehr als ein Viertel (plus 27 Prozent). Bei den erkrankten Mädchen zwischen 10 und 14 bekamen fast zwei Drittel ein entsprechendes Medikament (plus 59 Prozent).

Große Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen

Mädchen und Jungen leiden unterschiedlich unter den Auswirkungen der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen. Das zeigt ein Blick in die Altersgruppe der 10- bis 14-jährigen: Hier stiegen die Behandlungen aufgrund einer Essstörung bei Jungen um 35 Prozent, während bei den Mädchen ein Rückgang festzustellen ist (19 Prozent). Deutlicher ist der Geschlechtsunterschied bei Depressionen: Während achtzehn Prozent mehr Mädchen 2021 erstmalig mit einer Depression in eine Arztpraxis mussten, gab es bei den Jungen einen Rückgang um 31 Prozent. Bei Angststörungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier sanken die Neubehandlungsraten bei Jungen um 10 Prozent, während sie bei Mädchen um fünf Prozent stiegen.

Adipositas-Anstieg bei Grundschülern und Jugendlichen

In der Altersgruppe der 5- bis 9-jährigen stiegen die Adipositas-Zahlen insgesamt an: Im Vergleich zum Vor-Pandemiezeitraum erhielten sieben Prozent mehr Grundschulkinder 2021 die Diagnose krankhaftes Übergewicht. Das Plus ist ausschließlich durch eine Zunahme bei den Jungen (26 Prozent) bedingt. Bei den Mädchen wurde krankhaftes Übergewicht seltener erstmalig festgestellt (minus 11 Prozent). Unter Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren ist Adipositas bei beiden Geschlechtern häufiger als vor der Pandemie. Die Neuerkrankungen nahmen bei männlichen Jugendlichen im Vergleich zu 2019 mit 30 Prozent jedoch deutlicher zu als bei den jugendlichen Mädchen (plus 12 Prozent).

Weniger Arztbesuche, Medikamente und Krankenhausaufenthalte

Im zweiten Corona-Jahr kamen insgesamt weniger Kinder und Jugendliche in Niedersachsens Arztpraxen und Krankenhäuser als vor der Pandemie. So gingen 2021 die Arztbesuche um sieben Prozent und die Krankenhausaufenthalte um 13 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück. Besonders groß fielen die Rückgänge bei Infektionskrankheiten (minus 43 Prozent) und Atemwegserkrankungen (minus 34 Prozent) aus. 2021 bekamen Kinder- und Jugendliche auch 13 Prozent weniger Arzneimittel als in der Vor-Corona-Zeit verschrieben. Die Zahl der verordneten Antibiotika sank um 39 Prozent, die der Reserveantibiotika sogar um 43 Prozent.

Für den Kinder- und Jugendreport in Niedersachsen analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld allein für das Jahr 2021 rund 335.000 Arzneimittelverschreibungen, 356.000 Arztbesuche und 9.000 Krankenhausaufenthalte.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 480.000 in Niedersachsen, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.

Freundliche Grüße

Arno Prähler

DAK-Gesundheit
Unternehmenskommunikation / Public Relations
Pressesprecher Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen 
Graf-Adolf-Str. 89, 40210 Düsseldorf
Postfach 10 19 23, 40010 Düsseldorf
Tel.: 0211 550415-1120, Fax: +49 40 33470268101 
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