Gaza: Hilfsorganisationen brauchen dringend Nachschub für ihre Vorräte
Bündnis "Aktion Deutschland Hilft": Eingeschränkte Öffnung der Grenzen für Hilfsgüter reicht nicht aus
Bonn (ots)
Nach knapp drei Monaten sind derzeit erstmals wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen eingeschränkt möglich. "Angesichts der akuten humanitären Katastrophe in Gaza bedeutet das allerdings noch längst keine Rettung für die vom Hungertod bedrohten Menschen", mahnt Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin des Nothilfe-Bündnisses "Aktion Deutschland Hilft".
"Nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein"
"Fast die gesamte Bevölkerung in Gaza hungert. Die für wenige Tage angesetzte beschränkte Öffnung der Grenzen für humanitäre Hilfsgüter ist nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein", betont auch Sophia Buller, Johanniter-Länderbüroleiterin Nahost. Und fordert: "Es braucht dringend einen dauerhaften Waffenstillstand, sowie uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe, um den Menschen überlebensnotwendige Nahrung, Schutz und medizinische Hilfe zu ermöglichen."
Während der Waffenruhe Anfang des Jahres hatten die Johanniter eine große Lieferung Medikamente und Nahrung für unterernährte Kinder nach Gaza gebracht. Dieser Vorrat geht aber zur Neige. Dabei leisten die Johanniter in Gaza und im Westjordanland dringend benötigte medizinische Hilfe für die Bevölkerung. Einen Schwerpunkt legen sie auf die Mutter-Kind-Versorgung und die Behandlung von Unterernährten. Besonders die Zahl der Unterernährten ist stark angewachsen in den vergangenen Monaten.
Auch die Bündnisorganisation CARE meldet aktuell, dass ihre Vorräte in Gaza so gut wie aufgebraucht sind. Aber: "CARE hält bereits Hilfsgüter im Wert von 1,5 Millionen US-Dollar in Lagerhäusern rund um Gaza bereit. Wir könnten also sofort aktiv werden, wenn wir Zugang bekämen. CARE ist zudem Partnerorganisation des Welternährungsprogramms für Verteilungen und sofort handlungsfähig", sagt Anica Heinlein, Leiterin Advocacy bei CARE Deutschland. Die Organisation hatte in den vergangenen Wochen Hilfsgüter und Medikamente verteilt.
Die Vorräte auffüllen muss auch das Medikamentenhilfswerk action medeor: Die Bündnisorganisation trägt mit einer lokalen Partnerorganisation dazu bei, dass Menschen in Gaza medizinisch versorgt werden und dringend benötigte Medikamente erhalten. Durch den eingeschränkten Zugang für Hilfsgüter sind aktuell jedoch nicht mehr alle Medikamente verfügbar, die Medikamentenvorräte vor Ort weitgehend aufgebraucht. Nachschub wird dringend benötigt, damit Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, medizinisch versorgt werden können.
"Die Zeit drängt also: Nichtregierungsorganisationen brauchen Zugang nach Gaza, um Menschenleben zu retten", betont Maria Rüther.
Auch Helfer:innen von Hunger betroffen
Dass Helfer:innen vor Ort ihr eigenes Leben riskieren, zeigt sich am Beispiel einer Partnerorganisation der Johanniter: 15 ihrer Mitarbeiter:innen sind bereits im Bombenhagel gestorben. Die Helfer:innen, die am Leben sind, sind von Hunger betroffen und müssen ständig vor Kampfhandlungen fliehen.
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