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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Schutz der Kinder vor Vernachlässigung und Gewalt Direkte Hilfe wirkt

Cottbus (ots)

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht bekannt
wird, dass irgendwo in Deutschland ein Kind im eigenen Elternhaus 
schwer misshandelt oder grob vernachlässigt wurde. Die Empörung 
darüber schlägt schnell in den Ruf nach einem Eingreifen der Politik 
um. Doch Aktionismus hilft bei diesem Thema wenig. Das bestätigt der 
Blick auf die Arbeit der Jugendämter in der Lausitz und im 
Elbe-Elster-Land.
Schockierende Todesfälle wie der des kleinen Dennis aus Cottbus, der 
tot in der Tiefkühltruhe seiner Eltern gefunden wurde, haben die 
Bereitschaft von Nachbarn und Verwandten erhöht, sich schneller 
einzumischen, wenn Kinder in akuter Not sind. Auch die Jugendämter 
haben daraus Konsequenzen gezogen.
Materielle Armut allein bringt Kinder jedoch nicht in bedrohliche 
Lebensverhältnisse. Es gibt zahlreiche Eltern, die mit äußerst wenig 
Geld auskommen müssen und trotzdem fürsorglich, aufmerksam und 
liebevoll mit ihren Sprösslingen umgehen. Meist sind es 
kompliziertere Situationen, in denen vieles zusammenkommt, was für 
die Jüngsten gefährlich werden kann: Überforderte allein erziehende 
oder viel zu junge Eltern, Arbeitslosigkeit, geringe Bildung, Alkohol
und andere Drogen. Und es gehört leider zur Lebenswirklichkeit, dass 
solche Verhältnisse in manchen Fällen an die nächste Generation 
weitergegeben werden. Dass junge Leute Eltern werden, die selbst 
keinen Job haben und als Heranwachsende ihre eigenen Eltern nur 
arbeitslos erlebt haben.
Lange Debatten, wer dafür politisch verantwortlich ist, helfen den 
betroffenen Kindern nicht. Also warum keine Pflichtuntersuchungen im 
Säuglings- und frühen Kleinkindalter? Warum keine kostenlose Kita, 
wenigstens im letzten Jahr vor der Schule? Warum nicht dafür das 
Kindergeld ganz oder zum Teil einsetzen, statt es Reichen wie Armen 
gleichermaßen in die Hand zu drücken?
Nur das, was direkt bei den Kindern ankommt, hilft schnell. Denn die 
Lebenssituation ihrer Eltern wird niemand über Nacht ändern.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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