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Lausitzer Rundschau: Wenn der Blutdruck steigt Die Bayern und die Quelle-Bürgschaft

Cottbus (ots)

Entweder ist der bayerische Ministerpräsident und
CSU-Vorsitzende Horst Seehofer ein Laienschauspieler der Extraklasse 
oder er ärgert sich tatsächlich maßlos über seinen politischen 
Ziehsohn Karl-Theodor zu Guttenberg. Zu verstehen wäre es, denn der 
Baron aus Oberfranken hat bei der Quelle-Rettung ein bemerkenswertes 
politisches Kontrastprogramm zu den bayerischen Bemühungen um die 
Rettung des Versandhauses geboten.
Jaja, er verstehe schon, dass ein bayerischer Ministerpräsident sich 
für die Arbeitsplätze in seinem Lande einsetzen müsse, hatte 
Guttenberg mehrfach getönt. Wer wollte, konnte in diesen Bemerkungen 
Herablassendes vernehmen. Ganz verbindlich im Ton und unter 
Vermeidung konkreter Formulierungen erweckte der 
Bundeswirtschaftsminister den Eindruck, die Bundesregierung - also 
auch er selbst - müsste eine planlos und panikartig operierende 
Landesregierung davor bewahren, Steuermillionen zu verschwenden.
Damit hat sich Guttenberg profiliert, aber auf Kosten Seehofers. Man 
kann sich gut vorstellen, wie dessen Blutdruck mit jedem dieser 
gönnerhaften Guttenberg-Interviews stieg. Als der Quelle-Massekredit 
unter Dach und Fach war, konnte Seehofer nicht länger an sich halten 
und ließ seinem Frust freien Lauf. Falls Guttenberg in der Ungnade 
seines ehemaligen Gönners und Förderers Seehofer verbleibt, könnte 
das zum Problem für den CSU-Bundestagswahlkampf werden. Schon zur 
Europawahl hatte die Partei den Senkrechtstarter Guttenberg 
großflächig plakatiert, obwohl er gar nicht zur Wahl stand. Seehofer 
und Guttenberg sind deshalb dazu verurteilt, sich wieder zu vertragen
- und zwar möglichst rasch.

Pressekontakt:

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Telefon: 0355/481231
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