Heidelberger Zement setzt auf rheinische Braunkohle
Köln / Schelklingen (ots)
Vor dem Hintergrund ständig steigender Weltmarktpreise für importierte Steinkohle hat jetzt das Heidelberger Zementwerk in Schelklingen bei Ulm die Befeuerung seiner Brennöfen auf die deutlich günstigere rheinische Braunkohle umgestellt. Die Rheinbraun Brennstoff GmbH liefert dazu pro Jahr 70.000 Tonnen Braunkohlenstaub. Unterdessen hat der Zementhersteller vier Millionen Euro in die Umrüstung seiner Produktionsanlagen investiert.
"Für unser Unternehmen", so Dr. Hans-Joachim Scharf, Geschäftsführer der Rheinbraun Brennstoff GmbH, "ist das Schelklinger Projekt eine wichtige Referenzanlage. Erstmals wird hier Braunkohle als Primärbrennstoff in einem Zementwerk eingesetzt. Neben den Kostenvorteilen war für unseren Kunden der Umstand ausschlaggebend, dass die Braunkohle - anders als die zuvor eingesetzte Steinkohle - bereits staubförmig angeliefert wird und nicht mehr gemahlen werden muss."
Das Projekt - eine Anlage mit zwei 50 Meter hohen Silos - entstand in Rekordzeit. Anfang März 2004 wurden die Bauanträge gestellt, im April folgte der erste Spatenstich. Bereits Mitte November 2004 konnte die neue Anlage in Betrieb gehen. Die beiden Silos haben ein Fassungsvermögen von insgesamt 3.800 Kubikmetern und nehmen bis zu 1.900 Tonnen Kohlenstaub auf. Die benötigten Mengen werden per Bahn aus dem rheinischen Rommerskirchen geliefert. Jede Woche verlassen jetzt drei Züge mit jeweils 18 Waggons das Tagebaurevier in Richtung Schwäbische Alb.
Braunkohlenstaub sichert die Zukunft des Zementwerks
Nicht nur der bestehende Gleisanschluss war für die Werksleitung ein wichtiges Argument, sich für diesen Transportweg zu entscheiden. Bei einer Anlieferung über die Straße hätten jeden Tag 33 Lastwagen eingesetzt werden müssen, was alleine schon mit Blick auf die Maut ein untragbarer Kostenfaktor gewesen wäre. Vor Ort wird der Kohlenstaub pneumatisch in die Silos entladen und von da aus später über eine 450 Meter lange Leitung in die Drehöfen gefördert, wo der Zementklinker gebrannt wird. Mit der Umstellung auf Braunkohlenstaub ist die Versorgung des traditionsreichen Zementwerkes, das bereits 1889 seinen Betrieb aufnahm, auf viele Jahre gesichert.
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