Keine Zeit für Klassenkampf
Arbeitsministerin Bas und ihre Kritiker in der Wirtschaft sollten rasch wieder auf eine Ebene kommen.
Stuttgart/Berlin (ots)
Dass sich die Arbeitsministerin auf dieses Niveau begibt, indem sie sich die "Herren in Maßanzügen und bequemen Sesseln" vorknöpft, ist - auch wenn sie als SPD-Chefin vor Juso-Publikum agiert - unklug. Frauen in Führungspositionen werden immer schnell zur Zielscheibe von Verhaltenskritik. Bärbel Bas hat diesen Missstand befördert und damit auch ein Nachdenken über ihr Kernargument unterbunden: Es gibt eine Spaltung zwischen denen, die Sicherheit brauchen, und denen, die sie für verhandelbar halten. Klassenkampf-Rhetorik hatte bisher zumindest in Gewerkschaftskreisen eine Funktion wie die martialische Sprache im Fußball - kaum jemand wollte wirklich auf die Barrikaden steigen. Wenn sich aber, wie es sich verstärkt zeigt, tatsächlich ein Klassenkampf-Gefühl breit macht, das eine Wut auf alles Staatliche mit sich bringt, dann wird es gefährlich. Demokratie ist zerbrechlich.
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