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Stuttgarter Nachrichten: zu Glos

Stuttgart (ots)

Merkel und Seehofer lassen Glos gehen
Unionsspitze akzeptiert Rücktritt des Wirtschaftsministers - Zwei 
potenzielle Nachfolger{Text}
Berlin/München (StN) - Mitten in der schweren Finanz- und 
Wirtschaftskrise wechselt die Große Koalition den Wirtschaftsminister
aus.
Einen Tag nach dem überraschenden Rücktrittsangebot von Michael Glos 
(CSU) einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef 
Horst Seehofer darauf, den amtsmüden Minister abzulösen. Am Samstag 
hatte Seehofer Glos' Bitte um eine Amtsenthebung noch abgelehnt.
Seehofer und Glos trafen sich am Sonntagabend zu einem Gespräch in 
der Münchner Staatskanzlei. Danach erklärte Glos, es gebe eine sehr 
gute Nachfolge-Lösung, "die ich sehr gut mittragen kann". Der Name 
des künftigen Wirtschaftsministers werde am heutigen Montagvormittag 
bekannt gegeben. Dann will Glos Merkel zudem offiziell um seine 
Entlassung bitten.
Am späten Sonntagabend wurden in Unionskreisen zwei Kandidaten als 
potenzielle Nachfolger von Glos gehandelt: der CSU-Generalsekretär 
Karl-Theodor zu Guttenberg und der bayerische Finanzminister Georg 
Fahrenschon. Der CSU-Schatzmeister Thomas Bauer hatte ebenfalls 
Interesse an dem Amt gezeigt. Dem Berliner CSU-Landesgruppenchef 
Peter Ramsauer war die Nachfolge des Wirtschaftsministers angeboten 
worden. Er hatte aber abgelehnt.
Der 64-jährige Glos hatte am Samstag in einem Brief an Seehofer als 
Gründe für seinen Schritt sein Alter und seine persönliche 
Lebensplanung genannt. Nach Informationen aus Unionskreisen soll auch
das seit langem zerrüttete Verhältnis zu Seehofer mit Auslöser 
gewesen sein. Glos sagte am Sonntagabend bei einem Auftritt vor 
Parteifreunden, sein Rücktrittsgesuch sei ein Beitrag, politisches 
Vertrauen für die CSU zurückzuerobern. Vor der Europawahl im Juni und
der Bundestagswahl im September seien "Erneuerung, Gestaltungskraft 
und Glaubwürdigkeit" mehr gefragt denn je.
Der frühere langjährige CSU-Landesgruppenchef Glos war nur 
Wirtschaftsminister geworden, weil der damalige CSU-Chef und 
bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber nach der Wahl 2005 einen 
Wechsel nach Berlin ablehnte. Tagesthema, Seite 3

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