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Schwere Lkw besser als ihr Ruf

Karlsruhe/Stuttgart (ots)

GTÜ Nutzfahrzeug-Mängelstatistik belegt: ältere Transporter bis 3,5 Tonnen und Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen dagegen mit überdurchschnittlich vielen Mängeln unterwegs

Auf Deutschlands Straßen sind deutlich mehr Nutzfahrzeuge mit Mängeln unterwegs als Personenwagen. Nur knapp 38 Prozent der Transport-Mobile erhielten im Jahr 2008 nach der Prüfung durch die GTÜ die Plakette ohne Beanstandung. 62 Prozent der Fahrzeuge wiesen Mängel auf, 20,5 Prozent waren mit erheblichen Mängeln unterwegs. Transporter und leichte Nutzfahrzeuge schneiden in der aktuellen GTÜ-Mängelstatistik durchweg schlechter ab als ihre schweren Brummi-Kollegen.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass beispielsweise ein drei Jahre altes Nutzfahrzeug im Vergleich zum Pkw in der Regel mehr als doppelt so viele Kilometer zurückgelegt hat. GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi warnt deshalb vor voreiligen Schlüssen: "Viele der Mängel sind auf die hohen Kilometerleistungen zurückzuführen. Hinzu kommt, dass auf den Transportunternehmern und Spediteuren ein enormer Kostendruck lastet, der durch die neuerliche Mauterhöhung noch weiter verstärkt wird."

Mit dem Alter steigt der Anteil der erheblichen Mängel vor allem bei Transportern bis 3,5 Tonnen und Nutzfahrzeugen bis 7,5 Tonnen steil an. Insbesondere gewerblich genutzte Transporter fallen wegen ihrer hohen Beanstandungsquote schon in den ersten Jahren auf. Bei den Nutzfahrzeugen bis 7,5 Tonnen ermitteln die GTÜ-Prüfingenieure mit zunehmendem Alter überdurchschnittlich viele geringe Mängel.

Bei den Transportern und leichten Nutzfahrzeugen findet sich die Masse der Kurier-, Express- und Paketdienstfahrzeuge (KEP). Termindruck, hohe Einsatzfrequenz und verschleißintensive Fahrweise drücken diesen Fahrzeugen ihren Stempel auf. Vor allem überdurchschnittlich viele Mängel an Bremsanlagen, Elektrik und Beleuchtung mussten die Prüfingenieure bei der Untersuchung dieser Fahrzeuge feststellen.

Erkennbar besser hingegen schneiden in allen Mängelklassen die mittlere Gewichtsklasse über 7,5 Tonnen und die schwere Gewichtsklasse über 12 Tonnen ab. "Jährliche Hauptuntersuchungen und dazwischen liegende Sicherheitsprüfungen gewährleisten, dass die Fahrzeuge wesentlich intensiver gewartet werden als die beiden leichteren Gewichtsklassen", betont Rainer de Biasi.

Zahlreiche Mängel bei Bremsen und Elektrik

Spitzenreiter der Mängel bei allen Nutzfahrzeugklassen ist die Elektrik mit 27,6 Prozent, gefolgt von der Bremsanlage mit 16,1 Prozent. Die Plätze drei und vier belegen sonstige Mängel und Fahrgestell, Rahmen, Aufbau mit 15,4 bzw. 14,3 Prozent. Auf Platz fünf kommen mit 14,3 Prozent Mängel Achsen, Räder und Reifen. Schlusslicht bei den Nutzfahrzeugmängeln ist die Umweltbelastung mit 13 Prozent.

Im GTÜ-Mängelvergleich wird die Diskrepanz zwischen alten und neuen Fahrzeugen besonders deutlich. Während die Prüfer bei Nutzfahrzeugen mit einem Alter bis 3 Jahre an 100 Nfz 65 Mängel fanden, spürten sie in der Altersgruppe über 9 Jahre 303 Mängel pro 100 Nfz auf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die häufig als verkehrsgefährdend angesehenen schweren Lkw dank häufigerer HU und Sicherheitsprüfung mit einer niedrigeren Mängelquote deutlich besser abschneiden, als die leichten Nutzfahrzeuge.

Bei Abdruck Belegexemplar an die GTÜ erbeten.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen:
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Vor dem Lauch 25
70567 Stuttgart

Ihr Ansprechpartner:
Hans-Jürgen Götz
Fon: 0711 97676-620
Fax: 0711 97676-609
E-Mail: hans-juergen.goetz@gtue.de
Internet: http://presse.gtue.de

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