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Tödliche Gefahr für Kinder in Konflikten durch fehlendes oder verschmutztes Wasser

Tödliche Gefahr für Kinder in Konflikten durch fehlendes oder verschmutztes Wasser
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Vor dem morgigen Weltwassertag warnt UNICEF Deutschland vor der Gefahr, die für Kinder in Konflikten vom Mangel an sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiene ausgeht - zum Beispiel im Sudan, in Gaza und in der Ukraine.

Tödliche Gefahr für Kinder in Konflikten durch fehlendes oder verschmutztes Wasser

UNICEF zum Weltwassertag: Kinder im Sudan, in Gaza und in der Ukraine leiden unter Trinkwassermangel

Köln, den 21. März 2024

Vor dem morgigen Weltwassertag warnt UNICEF Deutschland vor der Gefahr, die für Kinder vom Mangel an sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiene ausgeht. In lang anhaltenden Konflikten ist für Kinder unter fünf Jahren das Risiko, an einer Durchfallerkrankung zu sterben, durchschnittlich 20 Mal höher als durch direkte Gewalt.

„Fehlendes oder verschmutztes Wasser können für Kinder genauso gefährlich sein wie Bomben und Granaten. Hunger, Wassermangel und Krankheiten bilden für die Kleinsten oft einen tödlichen Kreislauf“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

In Konfliktgebieten wie Sudan, Gaza oder Ukraine sind die Wasser- und Sanitärversorgung vielerorts zusammengebrochen. Dadurch steigt die Gefahr von Krankheitsausbrüchen. Gleichzeitig können sich Hunger und Wassermangel gegenseitig verschärfen: Mangelernährte Kinder sind geschwächt und werden besonders schnell krank. Durchfallerkrankungen führen dazu, dass die Kinder Nährstoffe schlechter aufnehmen, was wiederum häufig eine Mangelernährung nach sich zieht. Sowohl im Sudan als auch in Gaza droht derzeit eine Hungersnot.

Wasser in Konflikten: Situation in Sudan, Gaza und Ukraine

Im Sudan hatte bereits vor Ausbruch des aktuellen Konflikts im April 2023 fast ein Drittel der Bevölkerung keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Seitdem ist die Zahl der Menschen ohne sicheren Wasserzugang auf rund 19 Millionen (42 Prozent der Bevölkerung) gestiegen, darunter 7,4 Millionen Kinder. Brunnen und Wasseraufbereitungsstationen wurden ganz oder teilweise zerstört, Reparaturen und Instandhaltung sind wegen der Kämpfe, aber auch wegen fehlender Ersatzteile, fehlender Fachkräfte und Geldmangel schwierig. Im Januar hat sich die Zahl der Cholerafälle mehr als verdoppelt. Bis Ende Januar wurden über 10.000 Verdachtsfälle registriert.

Seit Beginn des Konflikts hat UNICEF zusammen mit Partnern trotz der großen Herausforderungen 8,4 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt, vor allem durch die Bereitstellung von großen Mengen an Wasserreinigungsmitteln.

In Gaza haben 81 Prozent der Haushalte zu wenig Trinkwasser zur Verfügung. Eine UNICEF-Erhebung in 41 überfüllten, oft provisorischen Notunterkünften zeigte zuletzt, dass die Menschen dort durchschnittlich nur zwei Liter Wasser zur Verfügung haben – zum Trinken, Kochen, Waschen und für die Körperhygiene. Im Durchschnitt gibt es dort nur eine Toilette für 340 Menschen. Duschen, Seife, Waschmittel und andere Hygieneprodukte fehlen oft ganz. In der Folge breiten sich Krankheiten rasch aus: Sieben von zehn Kindern unter fünf Jahren haben Durchfallerkrankungen.

Das UNICEF-Team vor Ort in Gaza tut zusammen mit Partnern trotz des eingeschränkten Zugangs sein Möglichstes, um die Wasser- und Sanitärversorgung zu verbessern. So konnten zum Beispiel im März rund 75.000 Liter Treibstoff für Pumpen und Entsalzungsanlagen geliefert werden, die 1,3 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgen.

In der Ukraine sind zwei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs große Teile der lebenswichtigen Infrastruktur zerstört, darunter über 1.000 Kilometer Wasserleitungen. Durch die Zerstörung des Kachowka-Staudammes im vergangenen Juni mangelt es mehr als einer Million Menschen an Wasser. Die Wasser- und Sanitärversorgung in der Ukraine steht nach Einschätzung von UNICEF am Rande des Kollaps.

UNICEF leistet sehr umfangreiche Hilfe, um die Wasserversorgung in der Ukraine zu verbessern – diese reicht von Reparaturen von Wasserleitungen und Waschräumen in Schulen und Krankenhäusern über die Lieferung von Generatoren, Schweißgeräten, Leckortungsgeräten und Chemikalien zur Wasserreinigung bis hin zur Wasserversorgung mit Lastwagen und Wasserflaschen in frontnahen Gebieten. Insgesamt will UNICEF 2024 die Wasserversorgung von rund 4,5 Millionen Menschen sicherstellen.

Weltweit fehlt 2,2 Milliarden Menschen Zugang zu Trinkwasser

Obwohl Wasser ein Menschenrecht ist, haben laut Schätzungen von UNICEF und WHO weiterhin 2,2 Milliarden Menschen nach wie vor keinen zuverlässigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Menschen, die in fragilen Kontexten leben, haben mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser wie Menschen in anderen Regionen. Für Kinder ist die Gefahr durch verschmutztes Wasser besonders hoch: Jeden Tag sterben über 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser oder mangelnde Sanitäranlagen und Hygiene verursacht und übertragen werden, wie zum Beispiel Cholera.

UNICEF unterstützt in über 100 Ländern die Wasser- und Sanitärversorgung, sowohl durch langfristige Programme als auch in akuten Notsituationen.

UNICEF ruft weiterhin für Kinder im Sudan, in Gaza und in der Ukraine zu Spenden auf. Weitere Informationen: www.unicef.de

Service für Redaktionen:

Zehn Fakten über Wasser zum Weltwassertag: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/weltwassertag-2024-zehn-fakten-ueber-wasser/275338

Bildmaterial zum kostenfreien Download im Rahmen der Berichterstattung finden Sie hier.

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Ninja Charbonneau, Sprecherin, 0221/93650-315,  presse@unicef.de

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