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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

ZI legt Ergebnisse der Koloskopiestudie vor
Gelungener Start der qualitätsgesicherten Präventivmaßnahme

Berlin (ots)

Zwei Jahre nach der Einführung der präventiven
Koloskopie (Darmspiegelung) haben die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) und die Spitzenverbände der Krankenkassen im
Rahmen einer Pressekonferenz den Abschlussbericht für das Jahr 2003
heute in Berlin vorgestellt. Die Studie, die das Zentralinstitut für
die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI)
durchgeführt hatte, zeigt einmal mehr, wie sinnvoll Früherkennung
ist.
Ein zentrales Ergebnis: Mithilfe der präventiven Koloskopie wurde
bei 0,6 Prozent der Untersuchten Darmkrebs diagnostiziert. Da sich
der Krebs in vielen Fällen noch in einem frühen Krankheitsstadium
befand, konnte eine Therapie eingeleitet und eine Heilung erzielt
werden. Außerdem wurden bei 35,6 Prozent der teilnehmenden Männer und
23,4 Prozent der Frauen unterschiedliche Darmkrebs-Vorstadien in Form
von Polypen und Geschwülsten festgestellt. Auch diese konnten durch
ihre frühzeitige Entdeckung entfernt werden, bevor sie sich in
bösartigen Darmkrebs verwandelten. Somit hat das KoloskopieScreening
als Früherkennungsmaßnahme einen guten Start hingelegt. Um diesen
Erfolg weiter auszubauen, sollen noch mehr Versicherte zur Teilnahme
motiviert werden. Viele wissen nicht, dass die Kosten von den
Krankenkassen übernommen werden.
Insgesamt unterzogen sich rund 500.000 Versicherte im Jahr 2003
der Darmkrebs-Früherkennungsmaßnahme. Die Daten aus 303.052
Dokumentationsbögen dienten als Grundlage für die Auswertung des ZI.
Die Teilnahmerate im ersten Jahr der präventiven Koloskopie lag bei
den Frauen über alle Altersgruppen bei 2,4 Prozent und bei den
Männern bei zwei Prozent. In der Gruppe der 55- bis 79-Jährigen
nahmen 2,2 Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen teil. Bei
ähnlichem Verhalten der 55- bis 79-Jährigen in den nächsten neun
Jahren wäre insgesamt eine Teilnahme von über 20 Prozent denkbar.
Trotz des ermutigenden Anfangs besteht aber kein Zweifel, dass die
Deutschen Präventionsmuffel sind. Vor allem bei der Aufklärungsarbeit
gibt es noch viel zu tun.
Seit Oktober 2002 gehört die Früherkennungskoloskopie zu den
Präventivmaßnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Ab dem Alter
von 55 Jahren haben Versicherte das Recht, diese Maßnahme alle zehn
Jahre kostenfrei in Anspruch zu nehmen. Mit der Aufnahme der
präventiven Koloskopie in den Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenkassen hat der Gemeinsame Bundesausschuss hohe
Qualitätsstandards festgeschrieben. Dazu gehört zum Beispiel, dass
nur speziell geschulte Fachärzte Koloskopien vornehmen dürfen. Die
Erlaubnis bleibt nur dann aufrecht erhalten, wenn die Ärzte innerhalb
von zwölf Monaten nachweislich mindestens 200 Koloskopien
durchführen. Zudem werden die vorgegebenen Hygienestandards zweimal
jährlich von unabhängigen Instituten geprüft.
Obwohl Darmkrebs die einzige Krebsart ist, deren Entstehung durch
entsprechende Früherkennungsmaßnahmen weitgehend verhindert werden
kann, sterben in Deutschland jährlich rund 30.000 Personen an dieser
Krankheit. Deshalb sollten die zur Koloskopie berechtigten Menschen
mittels eingehender Information nachhaltig dazu bewegt werden, diese
Früherkennungsmaßnahme bewusst in Anspruch zu nehmen. Auf diese Weise
könnte die Sterblichkeit durch Darmkrebs in Deutschland in den
kommenden Jahren deutlich gesenkt werden.

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Joachim Odenbach (IKK), Tel.: 02204 / 44-111

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