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KBV weist Generalvorwürfe der Krankenkassen zurück
Vorzieheffekte gehen zu Ende

Köln (ots)

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist
die pauschale Schelte der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der
Krankenkassen gegen das Verordnungsverhalten der Vertragsärzte
entschieden zurück. "Die Arzneimittelvorräte der Patienten sind
inzwischen aufgebraucht. Im Januar und Februar schlugen die
Vorzieheffekte von Dezember 2003 voll durch. Diese lassen nun nach.
Es ist kein Wunder, dass die Arzneimittelausgaben nach den Einbrüchen
Anfang des Jahres wieder ansteigen", erklärte heute der Zweite
Vorsitzende der KBV, Dr. Leonhard Hansen, in Köln.
Hansen wies darauf hin, dass für die Verschreibung nicht
rezeptpflichtiger Arzneimittel (OTC-Präparate), die als Folge der
Gesundheitsreform nicht mehr zu Lasten der gesetzlichen
Krankenversicherung verordnet werden dürfen, im ersten Quartal eine
Übergangsregelung galt. "Hier hat die Politik suggeriert, dass die
Versicherten eigentlich alles auf Kassenrezept weiter bekommen. Auch
die Krankenkassen haben die Ärzteschaft allein gelassen und nicht
aufgeklärt. Der Standardspruch gegenüber den Versicherten lautete:
'Wenn das der Arzt verschreibt, bezahlen wir dieses Medikament
auch.'"
Weitere Kritikpunkte der KBV: Bei der Preisentwicklung (BKK-BV:
minus 1,2 Prozent bis März 2004) wird eine so genannte "Warenkorb-
Betrachtung" angewendet. Diese geht nur von einem Vergleich von
Arzneimitteln aus, die im vergangenen Jahr schon auf dem Markt waren.
Neueinführungen von wichtigen und kostspieligen innovativen
Spezialpräparaten bleiben bei dieser Preisbetrachtung außen vor, so
dass die tatsächliche Teuerungsrate in der Arzneimitteltherapie
regelmäßig kaschiert wird.
Die Anpassung der Festbetragsgruppen durch die Krankenkassen hat
nicht in der vom Gesetzgeber ursprünglich vorgesehenen Höhe
stattgefunden. Nun werden "nicht realisierte Einsparungen" auf eine
angeblich unwirtschaftliche Verordnungsweise der Ärzte zurückgeführt.
ots-Originaltext: KBV
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=34021

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005 - 213
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005 - 1240

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