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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

KBV stellt sich dem Vertragswettbewerb
Müller: Versorgungskonzepte sollen allen Versicherten zugutekommen

Berlin (ots)

"Nur der Kollektivvertrag bewahrt Patienten mit
sogenannten vergessenen Diagnosen vor der systematisch programmierten
Benachteiligung." Das hat Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der 
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), heute auf der 
Vertreterversammlung seiner Organisation in Berlin mit Blick auf den 
morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich gesagt. "Unser Ziel 
ist es, ein Portfolio von Versorgungskonzepten zu haben, das es 
ermöglicht, jedem ein entsprechendes Angebot zu machen." Die KBV 
nimmt deshalb aktiv am Vertragswettbewerb teil. So hat die 
Vertragswerkstatt in diesem Jahr Verträge zum 
Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts)-Syndrom (AD[H]S) und zur 
Harninkontinenz entwickelt. Außerdem stehe ein besonderes 
Vertragskonzept kurz vor der Fertigstellung: der Wahltarif mit 
Kostenerstattung. "Damit könnte die Kostenerstattung im Rahmen der 
gesetzlichen Krankenversicherung nach unserer Auffassung erstmalig 
wirklich Fuß fassen", sagte Müller.
Fuß fassen soll ab dem kommenden Jahr auch die elektronische 
Gesundheitskarte (eGK) im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung 
(KV) Nordrhein. Voraussichtlich werde der sogenannte Basis-Rollout in
Nordrhein erst nach dem ersten Quartal 2009 richtig in Fahrt kommen, 
schätzte der KBV-Vorstand: "Es müssen noch einige 
Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Spitzenverband der 
Krankenkassen und der KBV zur Finanzierungsvereinbarung ausgeräumt 
werden". Dennoch sei der Basis-Rollout der richtige Schritt. "Für die
Praxen ändert sich mit der eGK nichts. Die neuen Kartenterminals 
werden voll finanziert, und alle weiteren Schritte, beispielsweise 
Online-Anwendungen, sind freiwillig", sagte Müller.
Eine positive Veränderung für Praxen ist die Teilnahme an der 
Online-Initiative KV-SafeNet. Zu dieser hat sich die Mehrheit der 
KVen zusammengeschlossen, um einen gemeinsamen Standard im 
Gesundheitswesen zu schaffen. "Wir wollen Vertragsärzten und 
Vertragspsychotherapeuten die Möglichkeit geben, über das KV-SafeNet 
eine sichere Verbindung zur Kommunikation mit der KV und mit ihren 
Kollegen aufzubauen", führte der KBV-Vorstand aus. Dem KV-SafeNet 
haben sich bereits 5.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten 
angeschlossen.
Deutliche Worte fand Müller zu der Frage nach der Delegation oder 
Substitution ärztlicher Leistungen: "Ärzte müssen und können nicht 
alles selbst machen! Aus diesem Grund können und sollen besonders 
qualifizierte medizinische Fachangestellte mehr Aufgaben übernehmen. 
Wir sprechen uns allerdings nachdrücklich gegen eine Substitution 
ärztlicher Leistungen aus." Ein erklärtes Ziel der KBV sei es, die 
Delegationsmöglichkeiten auszubauen. Müller: "Die ärztliche 
Verantwortung ist unteilbar!"
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):
Die KBV vertritt die politischen Interessen der rund 149.900 
niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist
der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die
ambulante medizinische Versorgung für 72 Millionen gesetzlich 
Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den 
gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern 
Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der Ärzte und zum 
Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die KVen und die 
KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung 
Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen unter: 
www.kbv.de.

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Nadine Jahnz, Tel.: 030 / 4005 - 2208

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