ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Streik ab Dienstag bei SportScheck Stationär: Beschäftigte fordern Rückkehr zur Tarifbindung
Streik ab Dienstag bei SportScheck Stationär: Beschäftigte fordern Rückkehr zur Tarifbindung
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten von SportScheck Stationär ab heute (Dienstag, den 7. Oktober 2025) um 6 Uhr zum Streik auf. Streiks werden in dieser Woche in Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Hamburg und Sachsen stattfinden, weitere werden folgen. Die Gewerkschaft und die Beschäftigten fordern vom italienischen Eigner und Arbeitgeber, der Cisalfa Group, die Rückkehr zur tariflichen Bindung an den Flächentarifvertrag des Einzelhandels.
„Es reicht den Kolleginnen und Kollegen jetzt nach so vielen Jahren! Sie haben mit ihrem Gehaltsverzicht das nun eigenständige und einst zu Galeria Karstadt Kaufhof gehörende Unternehmen jahrelang unterstützt, damit dieses auf dem Markt besteht. Das eingesparte Geld wurde aber vom Unternehmen nie gut investiert. Eine Rückkehr in die Tarifbindung erfolgte trotz entsprechender Zusagen nie und auch der neue italienische Eigner, der im Mai 2024 eingestiegen ist, hält sich nicht an den Vertrag und kündigt die Tarifbindung einfach auf. Das ist eine bodenlose Frechheit“, so Corinna Groß, ver.di-Verhandlungsführerin und Bundesfachgruppenleiterin für den Einzelhandel bei. „Die Beschäftigten bei SportScheck Stationär sind kämpferisch. Sie wollen ihre Tarifbindung wieder zurück, für deren Erhalt sie jahrelang mit niedrigeren Gehältern ihren Teil zur Gesundung des Unternehmens beigetragen haben“, so Groß.
Das Unternehmen, das 2020 an die Signa Group überging und unter dem Namen SportScheck Stationär seitdem neu firmiert, konnte nur durch das Entgegenkommen der Belegschaft in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten weiter bestehen. Die Insolvenz von Signa im Jahr 2023 hatte auch Sportscheck in eine Insolvenz gezogen. Der italienische Cisalfa Group Konzern plante dann als neuer Eigner zwar erhebliche Investitionen in den deutschen Markt, aber nicht bei den Beschäftigten. Der Ergänzungstarifvertrag, der die Gehälter bis Ende 2024 jahrelang unterhalb des Flächentarifvertrags geregelt hatte und der Anfang 2025 in den Flächentarifvertrag des Einzelhandels hätte zurückkehren müssen, mündete in eine einseitige Kündigung der Flächentarifverträge für den Einzelhandel durch den Arbeitgeber.
„Es ist unverantwortlich, wie mit den qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei SportScheck Stationär umgegangen wird. Nach jahrelangem Verzicht für das Unternehmen kriegen sie nun die tarifliche Kündigung. Cisalfa ist sich nicht bewusst, was sie da an Beratungskompetenz kaputt machen“, ist sich Groß sicher. „Die Kolleginnen und Kollegen der Filialen von Sportscheck Stationär wollen sich das nicht gefallen lassen und zeigen nun vor den Türen des Sporthändlers, dass jetzt die Zeit des Flächentarifvertrags und der Tarifbindung wieder gekommen ist.“ ver.di fordere SportScheck Stationär auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um die Fortsetzung des Anerkennungstarifvertrags für den Einzelhandel mit der Beschäftigtenseite zu vereinbaren, so die Gewerkschafterin.
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