ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Tarifrunde Deutsche Seeschifffahrt: ver.di fordert 9,5 Prozent mehr Geld
Tarifrunde Deutsche Seeschifffahrt: ver.di fordert 9,5 Prozent mehr Geld
In die diesjährigen Tarifverhandlungen für die deutsche Seeschifffahrt geht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Forderung nach einer Einkommenssteigerung von 9,5 Prozent – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Gewerkschaft hat die Arbeitgebervertreter vom Verband Deutscher Reeder (VDR) bereits über den Beschluss informiert. Zugleich kündigt ver.di den Heuertarifvertrag für die deutsche Seeschifffahrt (HTV-See) fristgerecht zum Jahresende. Der HTV-See betrifft mehrere Tausend Seeleute.
„Die Arbeit unserer Seeleute ist von unschätzbarer Bedeutung für die Versorgungssicherheit der Menschen in Deutschland“, sagte ver.di-Gewerkschaftssekretär André Scheer, der zusammen mit Branchenleiterin Maren Ulbrich die Verhandlungen führt, am Donnerstag. „Das gilt für die Besatzungen großer Containerschiffe ebenso wie die der Schlepper, Lotsversetzer, der Fähren und anderer Fahrgastschiffe.“
Seit 2020 seien die Heuern der Seeleute real um 6,5 Prozent gesunken, das kommende Jahr nicht eingerechnet. Zugleich hätten die Reedereien nicht nur Rekordgewinne eingefahren, sondern auch staatliche Subventionen in Milliardenhöhe kassiert. „Das muss nun auch in Form von spürbaren Heuer-Erhöhungen bei den Seeleuten ankommen“, erklärte Scheer.
Bereits jetzt gebe es ein Rekrutierungsproblem in der Branche, so Scheer. Kolleginnen und Kollegen berichten von zurückgezogenen Bewerbungen, weil die Interessierten an Land bessere Angebote bekommen, trotz der teils schwierigen Arbeitsbedingungen an Bord, mit wochen- und monatelangen Abwesenheiten von zu Hause. „Wir können das dringend benötigte maritime Know-how in Deutschland nur sichern, wenn wir die entsprechenden Berufe attraktiver machen und die Menschen auch besser bezahlen.“
Ein Termin für die erste Verhandlungsrunde wurde noch nicht festgelegt.
Bei Fragen: André Scheer, Co-Verhandlungsführer +49 (0)160 990 29 488
V.i.S.d.P.
Jan Thomsen ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse