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Medien-Info: Tarifrunde Versicherungsbranche: ver.di weist unzureichendes Angebot der Arbeitgeber klar zurück – und kündigt neue Warnstreiks an

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die etwa 160.000 Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungsbranche ist aus Sicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sehr enttäuschend verlaufen. „Die Versicherungsunternehmen streichen Rekordgewinne ein – und legen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Angebot vor, das noch nicht einmal die Einkommensverluste durch die Inflation wettmacht“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler am Montagabend, nach mehrstündigen Verhandlungen in Frankfurt am Main. Sie habe keinerlei Verständnis für diesen Umgang mit den Beschäftigten, betonte sie: „Es geht um Respekt und Gerechtigkeit für alle, die Tag für Tag die Erfolge der Unternehmen sichern.“

Die Gewerkschaft setzt sich insbesondere für eine deutliche Verbesserung der Gehälter ein, die Teuerungsverluste ausgleicht und Perspektiven auch für Nachwuchskräfte bietet. So fordert ver.di eine Erhöhung der Gehälter und Zulagen um jeweils zwölf Prozent (mit überproportionalen Erhöhungen für untere Lohngruppen) bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, zudem die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro und die unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV), legte keinerlei Angebot für Nachwuchskräfte vor und forderte eine Laufzeit des Tarifvertrags von 35 Monaten. Die vom AGV angebotene Gehaltserhöhung sei angesichts der geforderten Laufzeit nur ein Bruchteil der ver.di-Forderung und damit schlicht indiskutabel, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Grundler. Der ver.di-Forderung von zwölf Prozent für zwölf Monate stünden ganze 3,6 Prozent Angebot der Arbeitgeber im ersten Jahr gegenüber. „Das ist ein Beleg mangelnder Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten.“

ver.di wird als Reaktion auf das unzureichende Angebot der Arbeitgeber in den kommenden Tagen an unterschiedlichen Standorten zum Warnstreik aufrufen. Die Beschäftigten der Versicherungsbranche haben bereits in den vergangenen Wochen mit kreativen Aktionen und hoher Beteiligung deutlich gemacht, dass sie es ernst meinen mit ihren Forderungen.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen soll am 23. Mai 2025 in Düsseldorf stattfinden.

V.i.S.d.P.

Jan Thomsen
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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