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29 % der Überschuldeten hatten 2024 Schulden bei Onlinehändlern
Überschuldete jüngere Menschen und Frauen sind anteilig stärker betroffen

WIESBADEN (ots)

Onlineshopping erfreut sich nicht nur zum Black Friday zunehmender Beliebtheit. Für einige können die bequemen Bestell- und Zahlungsmöglichkeiten im Internet jedoch auch zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatten 29 % der rund 577 400 Personen, die im Jahr 2024 Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, Schulden bei Online- und Versandhändlern. Der Anteil ist in den vergangenen fünf Jahren um 2 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2019 hatte er noch bei 27 % von insgesamt rund 582 100 beratenen Personen gelegen. Am häufigsten waren die Überschuldeten 2024 bei sonstigen öffentlichen Gläubigern, zum Beispiel den Sozialkassen, verschuldet (Anteil 57 %) sowie bei Telekommunikationsunternehmen (48 %).

Die Verbindlichkeiten, die die überschuldeten Personen bei Gläubigern des Online- und Versandhandels ausstehen hatten, beliefen sich 2024 auf durchschnittlich 644 Euro. Das entsprach allerdings nur 2 % der gesamten durchschnittlichen Schulden aller überschuldeten Personen in Höhe von 32 976 Euro. Im Jahr 2019 hatte die Schuldenlast der beratenen Personen bei Online- und Versandhändlern im Durchschnitt 515 Euro betragen, die gesamten Schulden aller Personen in Beratung machten durchschnittlich 28 244 Euro aus.

Hoher Anteil junger Menschen mit Schulden bei Onlinehändlern

Besonders jüngere Überschuldete sind von offenen Verbindlichkeiten bei Online- und Versandhändlern betroffen. Im Jahr 2024 waren 40 % der beratenen 20- bis 24-Jährigen bei Firmen dieser Branche verschuldet. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil kontinuierlich ab: Während bei den 25- bis 34-Jährigen noch 37 % entsprechende Zahlungsrückstände aufwiesen, lag der Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen bei 23 %.

Frauen in Beratung häufiger und höher bei Onlinehändlern verschuldet

Überschuldete Frauen haben in der Regel häufiger und höhere Schulden bei Online- und Versandhändlern. So hatten im Jahr 2024 knapp 36 % der Frauen, die die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahmen, Zahlungsrückstände bei Online- und Versandhändlern. Bei den Männern betrug der Anteil 24 %. Auch die durchschnittliche Schuldenlast bei Online- und Versandhändlern lag bei Frauen (834 Euro) deutlich höher als bei Männern (463 Euro).

Methodische Hinweise:

Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2024 beruhen auf Angaben von 737 der insgesamt etwa 1 380 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland zu rund 182 000 beratenen Personen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten werden anschließend auf die Grundgesamtheit aller durch Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen hochgerechnet.

Weitere Informationen:

Detaillierte Daten und Zeitreihen zur Überschuldungsstatistik können über die Tabellen 63511 in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

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Weitere Auskünfte:
Überschuldungsstatistik
Telefon: +49 611 75 3541
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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