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Umsatz im Dienstleistungsbereich im Mai 2022 um 20,3 % höher als im Vorjahresmonat

WIESBADEN (ots)

  • Hohe Umsatzzuwächse bei Reisebüros und Reiseveranstaltern nach Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen
  • Rückgang der Beschäftigten an deutschen Flughäfen gegenüber Mai 2019

Der Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) hat im Mai 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) 20,3 % und nominal (nicht preisbereinigt) 25,1 % mehr umgesetzt als im Mai 2021.

Hohe Umsatzzuwächse bei Reisebüros, Reiseveranstaltern und in der Personenbeförderung

Die Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit vielen Feiertagen im Mai 2022 weckte die Reiselust der Deutschen. Den mit Abstand größten realen Umsatzzuwachs zum Vorjahresmonat verbuchten die Reisebüros und Reiseveranstalter mit einem Plus von 420,4 %. Damit lagen die Umsätze dieser krisengeschüttelten Branche sogar um 7,0 % über dem Niveau vom Mai 2019, also dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie. Auch in der Personenbeförderung insgesamt waren die Umsatzzuwächse mit einem Plus zum Vorjahresmonat von 78,9 % besonders hoch. Innerhalb dieser Branche stiegen die Umsätze in der Personenbeförderung in der Luftfahrt um 350,0 %. In der ebenfalls stark von der Krise betroffen Kreuzfahrtbranche waren die Umsätze im Mai 2022 um 229,0 % höher als im Mai 2021. Die Personenbeförderung im Eisenbahnverkehr verbuchte im Monat vor der Einführung des 9-Euro-Tickets ein reales Umsatzplus von 146,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2019 stiegen die Umsätze um 26,7 % an.

Rückgang der Beschäftigten an deutschen Flughäfen gegenüber Mai 2019

Deutliche Unterschiede werden dagegen in der personellen Entwicklung dieser Branchen erkennbar. So waren im Mai 2022 in der Personenbeförderung im Eisenbahnverkehr 4,4 % mehr Personen beschäftigt als noch im Mai 2021. Gegenüber dem Mai 2019 waren es sogar 19,2 % mehr. Im Gegensatz dazu ging die Anzahl der Beschäftigten in der Personenbeförderung in der Luftfahrt, also bei Fluggesellschaften, im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,6 % zurück und gegenüber Mai 2019 sogar um 11,1 %. Gleichzeitig waren 4,4 % weniger Personen an deutschen Flughäfen (WZ 52.23 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für die Luftfahrt) beschäftigt als im Mai 2019, wobei sich die Beschäftigtenentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten wieder erholt hat (+4,9 % zu Mai 2021).

Methodische Hinweise:

Bis Ende 2021 umfasste die Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich die Bereiche Verkehr und Lagerei, Information und Kommunikation, Gastgewerbe, freiberufliche und technische Dienstleistungen und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Seit dem Berichtsmonat Januar 2022 sind auch die Branchen "Grundstücks- und Wohnungswesen" (WZ 68), "Vermietung von beweglichen Sachen" (WZ 77) - etwa von Fahrzeugen, Maschinen sowie Sport- und Freizeitgeräten - und "Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau" (WZ 81.1 und 81.3) enthalten. Nicht in der neuen Statistik über den Dienstleistungsbereich enthalten sind die "Finanz- und Versicherungsdienstleistungen".

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Weitere Informationen:

Detaillierte Informationen über den Dienstleistungsproduktionsindex und das neue Datenangebot in der Datenbank GENESIS-Online sind in den ausführlichen methodischen Erläuterungen und im Qualitätsbericht zur Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich verfügbar.

Das Statistische Bundesamt berücksichtigt verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb monatlich die ersten nachgewiesenen Ergebnisse. Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.

Die zur Preisbereinigung der nominalen Umsatzindizes verwendeten Preisindizes werden quartalsweise veröffentlicht und rückwirkend revidiert. Des Weiteren werden diese am aktuellen Rand mittels linearer Interpolation fortgeschrieben. Dies kann insgesamt dazu führen, dass die Revisionen der realen Umsatzindizes vierteljährlich höher ausfallen können als in den restlichen Berichtsmonaten.

Weitere Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung stehen unter www.destatis.de auf der Themenseite Dienstleistungen zur Verfügung.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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