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Exporte im März 2022: -3,3 % zum Februar 2022
Exporte nach Russland um 62,3 % gegenüber dem Vormonat gesunken

WIESBADEN (ots)

Exporte (kalender- und saisonbereinigt), März 2022

120,6 Milliarden Euro

-3,3 % zum Vormonat

+8,1 % zum Vorjahresmonat

Importe (kalender- und saisonbereinigt), März 2022

117,4 Milliarden Euro

+3,4 % zum Vormonat

+20,3 % zum Vorjahresmonat

Außenhandelsbilanz (kalender- und saisonbereinigt), März 2022:

3,2 Milliarden Euro

Im März 2022 sind die deutschen Exporte gegenüber Februar 2022 kalender- und saisonbereinigt um 3,3 % gesunken und die Importe um 3,4 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 um 8,1 % und die Importe um 20,3 %. Die Exporte in die Russische Föderation sanken im März 2022 infolge der wegen des Kriegs in der Ukraine gegen Russland getroffenen Sanktionen, anderer Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertem Verhalten der Marktteilnehmer gegenüber Februar 2022 um 62,3 % auf 0,9 Milliarden Euro. Die Importe aus Russland gingen im selben Zeitraum um 2,4 % auf 3,6 Milliarden Euro zurück.

Insgesamt wurden im März 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 120,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 117,4 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss im März 2022 mit einem Überschuss von 3,2 Milliarden Euro ab. Im Februar 2022 hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik +11,1 Milliarden Euro betragen, im März 2021 hatte er bei +14,0 Milliarden Euro gelegen.

Außenhandel mit EU-Staaten

In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im März 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 66,6 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 56,7 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Februar 2022 sanken die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten um 1,7 % und die Importe aus diesen Staaten um 3,0 %. In die Staaten der Eurozone wurden Waren im Wert von 45,6 Milliarden Euro (-2,9 %) exportiert und Waren im Wert von 39,2 Milliarden Euro (-3,0 %) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden Waren im Wert von 21,0 Milliarden Euro (+0,9 %) exportiert und Waren im Wert von 17,5 Milliarden Euro (-3,0 %) von dort importiert.

Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten

In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im März 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 54,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 60,7 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber Februar 2022 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 5,1 % ab und die Importe von dort um 10,1 % zu.

Die meisten deutschen Exporte gingen im März 2022 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 3,2 % mehr Waren exportiert als im Februar 2022. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 11,5 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China sanken um 4,3 % auf 9,1 Milliarden Euro und die Exporte in das Vereinigte Königreich um 3,9 % auf 5,5 Milliarden Euro.

Die meisten Importe kamen im März 2022 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 16,3 Milliarden Euro eingeführt, das waren 15,8 % mehr als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten stiegen um 6,3 % auf 6,8 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 40,8 % auf 3,7 Milliarden Euro zu.

Originalwerte für den Außenhandel (nicht kalender- und saisonbereinigt)

Nominal (nicht kalender- und saisonbereinigt) wurden im März 2022 Waren im Wert von 137,4 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 127,7 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 stiegen die Exporte damit um 8,1 % und die Importe um 20,1 %. Die unbereinigte Außenhandelsbilanz schloss im März 2022 mit einem Überschuss von 9,7 Milliarden Euro ab. Im März 2021 hatte der Saldo 20,8 Milliarden Euro betragen.

Im März 2022 wurden nominal Waren im Wert von 1,0 Milliarden Euro nach Russland exportiert. Damit lag die Russische Föderation im März 2022 nur noch auf Rang 26 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte. Im Februar 2022 hatte Russland noch Rang 15 belegt.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Seit dem Berichtsmonat Januar 2022 erhalten in den Pressemitteilungen zur Außenhandelsstatistik die kalender- und saisonbereinigten Ergebnisse mehr Gewicht, um veränderten Nutzerbedarfen nachzukommen. Viele Nutzende möchten mit den Statistiken des Außenhandels Zeitreihenvergleiche vornehmen, etwa um darzustellen, wie sich die Exporte im Vergleich zum Vormonat oder zum Vorjahresmonat entwickelt haben. Solche Vergleiche sind mit Originalwerten und den darin enthaltenen saisonalen und kalendarischen Effekten nur eingeschränkt aussagekräftig. Diese Effekte werden durch die Kalender- und Saisonbereinigung nivelliert. Die Kalender- und Saisonbereinigung im Außenhandel erfolgt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Ausführliche Erläuterungen hierzu enthält das Methodenpapier "Saisonbereinigung im Außenhandel". Wichtig für die Betrachtung kalender- und saisonbereinigter Werte ist die Tatsache, dass es sich bei diesen bereinigten Werten immer um errechnete fiktive Werte handelt. Ein Vergleich zwischen bereinigten Reihen und nominalen Reihen ist daher nicht sinnvoll. Die nominal ermittelten Werte sind die Grundlage für die Berechnung kalender- und saisonbereinigter Ergebnisse.

Weitere Informationen:

Weitere kalender- und saisonbereinigte Ergebnisse der Außenhandelsstatistik sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000-0020 und 51000-0021) verfügbar. Erste vorläufige nominale Detailergebnisse nach Ursprungs-/Bestimmungsländern und nach Kapiteln des Warenverzeichnisses für die Außenhandelsstatistik sind als Download verfügbar.

Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Die Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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