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Importe von Rohstoffen, Halb- und Fertigwaren im Jahr 2020 um 5,8 % gesunken
Materialexporte um 5,6 % zurückgegangen - stärkster Rückgang von Ein- und
-ausfuhren seit 2009

WIESBADEN (ots)

Die deutschen Im- und Exporte von Rohstoffen, Halb- und Fertigwaren haben im Corona-Krisenjahr 2020 im Vorjahresvergleich den stärksten Rückgang seit 2009 verzeichnet. Dabei sanken die Materialimporte und -exporte in ähnlichem Umfang. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen mitteilt, importierte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 mit 622 Millionen Tonnen 5,8 % weniger Material als 2019. Die deutschen Materialexporte fielen um 5,6 % auf 405 Millionen Tonnen. Damit überstiegen die Materialimporte die -exporte der deutschen Wirtschaft entsprechend dem langjährigen Trend weiterhin deutlich. Die Ergebnisse bilden das Gewicht aller Im- und Exporte von Rohstoffen, wie zum Beispiel fossile Energieträger oder Erze, Halbwaren wie Roheisen, sowie Fertigwaren wie Haushaltsgeräte ab.

Rohstoffimporte um 5,7 % gesunken

Der Rückgang der Materialimporte im Jahr 2020 war durch einen reduzierten Handel der deutschen Wirtschaft mit allen drei Materialkategorien bedingt. Die Rohstoffimporte gingen um 5,7 % zurück und die Einfuhren von Halbwaren und Fertigwaren sanken um 8,8 % beziehungsweise 7,6 % gegenüber 2019. Da Rohstoffe über die Hälfte der gesamten deutschen Materialeinfuhren ausmachen, fiel der Rückgang auf 339 Millionen Tonnen bei der Gesamtentwicklung der Materialimporte besonders stark ins Gewicht. Der Großteil davon ist durch den Rückgang der Importe fossiler Energieträger um 5,1 % verursacht. Insbesondere die Importe von Steinkohle, die bereits seit 2015 rückläufig waren, nahmen deutlich ab und fielen auf das niedrigste Niveau in über 15 Jahren. Zudem sanken die Importe von Erzen mit 8,5 % merklich. Dies ist hauptsächlich auf die geringere Einfuhr von Eisenerzen zurückzuführen. Im Gegensatz dazu waren die Importe biotischer Rohstoffe (z. B. Holz, Getreide, Obst und andere nachwachsende Rohstoffe) vergleichsweise stabil gegenüber ihrem Vorjahresniveau (-0,1%).

Exporte von Fertigwaren um 7,1 % zurückgegangen

Da Fertigwaren den Großteil der deutschen Materialausfuhren ausmachen, wirkte sich ihr Rückgang um 7,1 % im Jahr 2020 gegenüber 2019 besonders stark auf die Gesamtentwicklung der Exporte aus. Vor allem die Ausfuhren von Fertigwaren, die vorwiegend aus Erzen - insbesondere Eisenerzen - produziert wurden, waren rückläufig (-13,3 %). Hierunter fallen beispielsweise die Ausfuhren von Personenkraftwagen. Dies spiegelt den Rückgang der importierten Menge an Erzen und daraus hergestellten Waren wider, die in Deutschland für die in- und ausländische Nachfrage weiterverarbeitet werden. Neben den Exporten von Fertigwaren gingen auch die Exporte von Halbwaren zurück (-6,3 %). Bei den Rohstoffexporten war der Effekt gesunkener Ausfuhren von Gas (-16,1 %) stärker als der kräftige Anstieg der Exporte biotischer Rohstoffe (+32,0 %), sodass die Rohstoffexporte insgesamt fielen (-6,0 %).

Weitere Informationen:

Die Ergebnisse zu den deutschen Materialimporten und -exporten sind in der Tabelle 85131-0004 der Datenbank GENESIS-Online abrufbar und basieren auf Daten der Außenhandelsstatistik. Sie sind Teil des gesamtwirtschaftlichen Materialkontos der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. Weiterführende Informationen zur verwendeten Methode sind auf der Themenseite der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen zu finden.

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

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Telefon: +49 (0) 611 / 75 83 58

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