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Rheinische Post: Gesteuertere Hass

Düsseldorf (ots)

Von Helmut Michelis
Seit Tagen wird in Pakistan gegen Deutschland demonstriert. 
Schwarz-rot-goldene Fahnen brennen, die Rufe nach Rache werden immer 
lauter. Am Samstag nahmen gar Zehntausende an der Beerdigung Amir 
Cheemas teil, der in deutscher Haft Selbstmord beging, nachdem sein 
religiös motivierter Anschlag fehlgeschlagen war. Dass die Familie 
des Toten mit ihren abstrusen Foltervorwürfen Öl ins Feuer gießt, ist
erschreckend. Doch das könnte gesteuert sein. Denn trotz der Vorwürfe
gegen die deutsche Justiz haben die mächtigen Hintermänner, die 
erfolgreich den blinden Hass der Massen mobilisieren, vermutlich 
innenpolitische Motive: Sie wollen den pro-westlichen Staatschef 
Musharraf stürzen. Wie schwach dessen Position ist, lässt sich aus 
der wachsenden internationalen Kritik ablesen, bin Laden und andere 
Top-Terroristen, die sich in Pakistan versteckten, würden aus Angst 
vor den starken religiösen Hardlinern dort bewusst nur halbherzig 
verfolgt.
Dennoch gibt es auch in Deutschland Grund zur Sorge. Zu welchen 
Racheakten mögen die Aufgewiegelten fähig sein? Die Bundeswehr in 
Afghanistan muss sich noch mehr gegen Terror wappnen. Besonders 
unheimlich aber ist, dass der Fanatiker Cheema so lange unauffällig 
in einer deutschen Stadt lebte.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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