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Rheinische Post: Wieseprügel

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
Mag sein, dass ein Spitzengewerkschafter sich auch mal in der 
rhetorischen Folterkammer bedienen muss; mag sein, dass in Zeiten der
Krise auch harsche Töne nötig sind, um aufzurütteln. Doch das, was 
sich IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel gestern geleistet hat, übersteigt 
jedes Maß, ist mit keinerlei Taktik zu rechtfertigen, ist 
unerträglich und erfordert mindestens eine Entschuldigung, wenn nicht
sogar seinen Rücktritt.
Unternehmer, die nicht der Ansicht sind wie die Funktionäre der IG 
Bau, bezeichnete Wiesehügel als Feinde. "Und Feinde muss man 
bekämpfen bis zur Vernichtung." Auch das Wort "Krisenschmarotzer" 
führte Wiesehügel im Munde.
Ein solches Vokabular ist zutiefst unmenschlich. Denn die 
Unternehmer, denen der Funktionär Wiesehügel Vernichtung androht, 
sind Menschen aus Fleisch und Blut. Und selbst wenn er Unternehmen 
gemeint haben sollte, entschuldigt das nichts. Hinter jedem 
Unternehmen stehen Menschen. Wiesehügels Ausfall ist nach 
Münteferings Heuschreckendebatte der zweite schlimme Fehlgriff aus 
den Reihen der SPD, der Deutschland schweren Schaden zufügt. Müssen 
Unternehmer bald Angst haben in Deutschland?

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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