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Rheinische Post: Der Sozialstaat macht's möglich

Düsseldorf (ots)

Von Alexander von Gerstorff
Manche Themen scheinen sich auf den ersten Blick hervorragend zur 
Bestätigung ausländerfeindlicher Ressentiments zu eignen, doch schon 
auf den zweiten bleibt nichts mehr davon hängen. Vielmehr fallen alle
Vorwürfe auf denjenigen zurück, der den beklagten Zustand zu 
verantworten hat, in diesem Fall auf den deutschen Sozialstaat.
Die Rede ist von hier lebenden türkischen Mitbürgern, von denen sich 
eine verschwindend kleine Minderheit staatliche Sozialleistungen 
erschleicht. Der Trick: langzeitarbeitslos gemeldet in Köln oder 
München, Konto oder Häuschen in Istanbul oder Izmir. Das trübe Licht 
fällt dennoch nicht auf diese Menschen zurück. Denn der Anteil derer,
die alles unternehmen, um aufwandlos an Geld zu kommen, dürfte 
überall auf der Welt gleich hoch sein, die Frage ist nur, wie hoch 
die Hürden sind.
Das Problem ist nicht so sehr kriminelle Energie oder hoher 
Datenschutz, sondern liegt im üppig ausgestatten Sozialsystem, das 
allen recht und niemandem böse will und darüber so viel Geld 
verschlingt, dass es die Bedingungen erst schafft, die es zu 
bekämpfen vorgibt. Denn das Geld fehlt dann für privaten Konsum und 
staatliche Investitionen. Die Folge: Arbeitslosigkeit, die Ungelernte
als erste trifft. Ein soliderer Zustand des (Sozial-)Staates würde 
das Missbrauchsproblem weitgehend entschärfen  über mehr Jobs. Doch 
davon sind wir weit entfernt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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