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Rheinische Post: Kommentar
Später Erfolg mit fadem Beigeschmack = Von Stefani Geilhausen

Düsseldorf (ots)

In der Haut der einstigen Soko-Leute möchte man nun wirklich nicht stecken. 60, 70 erfahrende Kriminalisten waren im Jahr 2000 rund um die Uhr im Einsatz, um den feigen Anschlag am S-Bahnhof zu klären. Und sie hatten ja das richtige Gespür: Nach einer knappen Woche hatten sie den Mann gefasst, der jetzt, 16 Jahre danach, in U-Haft sitzt - nachweisen konnten sie ihm die Tat damals aber nicht. Dabei war es jetzt keine geheimnisvolle Technologie, auch kein wundersamer DNA-Beweis, der das neue Ermittlerteam zum Erfolg geführt hat, sondern altmodische Polizeiarbeit, das hartnäckige und gründliche Zusammentragen winziger Puzzle-Teile. Und sicher auch ein Quäntchen Glück. Dem späten Ermittlungserfolg haftet deshalb ein fader Beigeschmack an. Die Frage etwa, ob dieselben Indizien, die vor 16 Jahren nicht für einen dringenden Tatverdacht gegen den heute Beschuldigten ausreichten, jetzt in einem Prozess bestehen können. Und natürlich die Frage, warum der frühe Verdacht auf einen Täter aus dem rechtsextremen Umfeld nicht auch früher zu einer Verhaftung führte. Die Wehrhahn-Akte wird um den Untersuchungsausschuss im Landtag wohl nicht herumkommen, dem sie mit Rücksicht auf die Ermittlungen bislang verschlossen blieb.

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