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Rheinische Post: CDU will Kliniken nach Qualität bezahlen

Düsseldorf (ots)

Die CDU will die Bezahlung deutscher Krankenhäuser von Menge auf Qualität umstellen. Das geht aus einem Beschluss des CDU-Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege hervor, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe) vorliegt. Als Erweiterung zu den geltenden Regeln nach der neuesten Krankenhaus-Reform sprechen sich die CDU-Experten in dem Papier "für die Einführung eines durchgehend qualitätsorientierten Erlössystems und einer qualitätsorientierten Versorgungsplanung" aus. Um kurzfristig zu Qualitätssteigerungen zu kommen, soll es Modellversuche geben. Im bestehenden System ist es laut CDU-Analyse jedoch zu "unzureichenden Anreizen zur Qualitätssteigerung" gekommen. Die Versorgung richte sich demnach an Akuterkrankungen aus, chronische und psychische Langzeiterkrankungen würden zu wenig berücksichtigt. Anreize zur ökonomischen Optimierung lägen vor allem in "Mengensteigerung und Kostenreduktion". Das sei aber nicht im Patienteninteresse, wo "die Qualität der Leistungskette und nicht die Quantität der Einzelleistungen" im Mittelpunkt stehe, heißt es in dem Papier. Um das zu erreichen, will die CDU als Erweiterung zu den geltenden Regeln nach der neuen Krankenhausreform zusätzliche "Qualitätsparameter" in das bestehende Fallpauschalen-System einbauen. Damit solle man zu einer wissenschaftlich wie juristisch gewichteten "Qualitätszahl" für die jeweilige Behandlung kommen. Zudem seien Investitionen in höhere Qualität etwa bei der Personal- und Geräteausstattung nötig. Die Investitionen müssten sich auch durch die Aussicht auf höhere Erlöse bezahlt machen, fordern die CDU-Experten. Zudem setzt die CDU auf die "Marktmacht" des Patienten und auf den Zwang zu einer "transparenten und vergleichenden Darstellung der Qualität" deutscher Krankenhäuser.

KONTEXT

Bis 2003 waren die Krankenhausleistungen über Pflegesätze abgerechnet worden, in die für jede Klinik die Kosten des Krankenhauses ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Ausgaben für den jeweiligen Patienten eingerechnet wurden. Seitdem ist schrittweise auf eine Finanzierung nach der Devise "gleicher Preis für gleiche Leistung" umgestellt worden, für die ein ständig aktualisierter Katalog mit typischen Kosten für eine bestimmte Krankheitsart und den Schweregrad der Erkrankung aufgestellt wird. Die durchschnittliche Verweildauer hat sich in der Folge von neun auf sechs Tage verringert. Die Unterscheidung zwischen einfachen und teuren Leistungen wurde anhand von Millionen Fällen immer differenzierter.

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