All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Italien muss sich selbst helfen

Düsseldorf (ots)

Kommentar von Antje Höning

Manchmal ist es eine Zahl, in der sich die ganze Misere eines Landes spiegelt. Bei Italien ist es der Zins, den das Land Anlegern für neue Kredite bieten muss. Gestern stieg dieser Zins erstmals über die Marke von sieben Prozent. Das signalisiert, dass mit dem Rücktritt von Silvio Berlusconi Italiens Leiden nicht vorbei ist. Zu tief hat der Cavaliere sein Land in die Krise geführt: Die Spaltung zwischen Norden und Süden überwand er nicht. Die billigen Zinsen, die der Euro Italien bescherte, nutzte er für hemmungslose Verschuldung. Mit unseriösem Lebenswandel beschädigte er das Image des Landes. Seine mangelnde Eignung als Staatsmann zeigte sich jüngst in dem Satz, da die Restaurants voll seien, könne es Italien so schlecht nicht gehen. Und nun ist noch nicht einmal eine starke Alternative in Sicht. Vor allem aber steigt die Angst der Anleger, weil Italien nicht Griechenland ist. Italien ist Europas drittgrößte Volkswirtschaft, die kann man, anders als Hellas, nicht geordnet Pleite gehen lassen. Fällt Italien, ist der Euro am Ende. Auch ist der Rettungsschirm EFSF zu klein, um Roms Billionen-Schulden zu übernehmen. Das aber sollte der EFSF ohnehin nicht tun, um keine Fehlanreize zu senden. Italien muss sich selbst helfen. Sein Staat kann viel sparen, seine Industrie ist grundsätzlich wettbewerbsfähig. Auch das unterscheidet Italien von Griechenland.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 09.11.2011 – 20:41

    Rheinische Post: Parteispenden

    Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Detlev Hüwel: Die Kostenexplosion beim Bau des Landesarchivs in Duisburg lässt schaudern: Ursprünglich war von 30 Millionen Euro die Rede, inzwischen sind es schon 200 Millionen - und noch immer ist kein Ende in Sicht. Die schwarz-gelbe Landesregierung wollte vor Jahren das Duisburger "Leuchtturm-Projekt" - um jeden Preis? Auch das wird der Untersuchungsausschuss herausfinden müssen, der sich mit den obskuren Vorgängen im Dunstkreis ...

  • 09.11.2011 – 20:38

    Rheinische Post: Splitter-Parlament

    Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler: Auf den ersten Blick scheint das Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Demokratie zu stärken. Die Stimmen, die wegen der Fünf-Prozent-Klausel bei Europawahlen unter den Tisch fielen, werden künftig voll gewertet. Immerhin waren das bei der jüngsten Wahl 2009 rund elf Prozent. Doch die Richter gehen mit ihrer Bewertung sehr formalistisch vor. Demokratie heißt ...

  • 09.11.2011 – 00:00

    Rheinische Post: Ischinger warnt vor Militärschlag gegen den Iran

    Düsseldorf (ots) - Auch bei neuen Belegen für einen Atomwaffenkurs des Iran sollte es nach Ansicht des führenden deutschen Sicherheitsexperten Wolfgang Ischinger unbedingt beim "Nein zu einem militärischen Eingreifen" bleiben. "Die Möglichkeiten, den Sanktionsdruck auf Teheran weiter zu erhöhen, sind noch lange nicht ausgeschöpft", sagte der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz im Gespräch mit der ...