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Rheinische Post: Öl: Der Preis der Freiheit Kommentar Von Antje Höning

Düsseldorf (ots)

Bei einem Benzinpreis von mehr als 1,50 Euro pro Liter ist Tanken ein großes Ärgernis. Größter Preistreiber ist grundsätzlich der Staat. Er kassiert nicht nur mehr als die Hälfte an Abgaben, sondern hat den Mineralölkonzernen auch vorgeschrieben, nun den Biosprit E 10 verkaufen zu müssen, was diese wiederum für kräftige Erhöhungen nutzen. Der Hauptgrund für die jüngste Preiswelle ist aber der Aufruhr in der arabischen Welt. Zwar ist es für den globalen Ölmarkt kein Problem, wenn die Förderung in Ländern wie Libyen zurückgeht, solange andere den Förder-Ausfall ausgleichen. Die Angst aber wächst, dass der revolutionäre Funke auf Saudi-Arabien überspringt - und das treibt den Ölpreis. Doch was heißt schon "Angst"? Eigentlich sollten die Europäer die Entwicklung in Nordafrika mit Begeisterung sehen. Ein Land nach dem anderen befreit sich von despotischen Clans, die ihre Bevölkerung über Jahrzehnte unterdrückt haben. Ein Land nach dem anderen sucht den Weg in eine demokratische und marktwirtschaftliche Zukunft. Dafür sterben Menschen, das bedeutet Unruhen und Unsicherheit. Doch auf Dauer, das hat die Geschichte oft gezeigt, ermöglichen freie Länder mehr Sicherheit und Wohlstand als Diktaturen. Der steigende Öl-Preis ist am Ende auch der Preis der Freiheit. Gerade die Deutschen sollten ihn gerne zahlen.

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