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Rheinische Post: Moskau droht

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Der designierte amerikanische Präsident Barack Obama wird sich 
sicherlich nicht wie ein Tanzbär am Nasenring durch die politische 
Arena führen lassen. Das sollte auch die russische Führung wissen. 
Ihre Ankündigung, als Antwort auf einen US-Raketenabwehrschild in 
Mitteleuropa Kurzstreckenraketen in der russischen Exklave 
Kaliningrad zu stationieren, soll einen Keil zwischen die Europäer 
und die USA treiben. Europa wird mit dieser 
Stationierungs-Ankündigung eingeschüchtert werden. Die Europäer 
sollen sich ängstigen, sie sollen Druck auch auf die künftige 
US-Regierung ausüben. Man kann bei den US-Plänen durchaus 
unterschiedlicher Meinung sein, doch eines sollte nicht verniedlicht 
werden. Die russischen Raketen sind Angriffswaffen, die 
amerikanischen sind Teil eines Verteidigungsgürtels, zu dessen 
gemeinsamem Betrieb noch US-Präsident Bush die Russen eingeladen 
hatte.
Die Europäer sollten in ihrer Außenpolitik gegenüber Russland eine 
gemeinsame und entschiedene Haltung einnehmen. Der EU ist an guten 
Beziehungen zu Moskau gelegen. Russlands Exporte gehen größtenteils 
in den EU-Raum. Das nutzt beiden. Moskau sollte erkennen, dass sich 
die EU nicht zum Testgebiet für Moskauer Interessen machen lässt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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