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Rheinische Post: ICE - der Schock von Köln

Düsseldorf (ots)

Von Klaus Peter Kühn
Ein zweites Eschede darf es nicht geben. Deshalb ist es richtig, 
alle Züge des fraglichen Typs sofort aus dem Verkehr zu ziehen, bis 
ihre Sicherheit zweifelsfrei festgestellt ist. So ärgerlich die 
Zugausfälle ausgerechnet an einem verkehrsreichen 
Sommerferien-Wochenende auch sein mögen.
Der Schock über die Unglücksursache sitzt tief. In Eschede war eine 
Rad gebrochen, in Köln die Achse. Vergleichsweise simple Teile. Der 
Unglückszug von 1998 war mit 200 km/h unterwegs, der in Köln mit 
nicht einmal 10 km/h. Jedermann fragt sich, was passiert wäre, wenn 
die "Radsatzwelle" bei Tempo 300 gebrochen wäre. Eine halbe Stunde 
vor dem Unfall war der Zug zwischen Frankfurt und Köln mit dieser 
Geschwindigkeit unterwegs. Und das, obwohl Fahrgäste verdächtige 
Geräusche gehört hatten. Es muss und wird untersucht werden, ob das 
Zugpersonal angemessen reagiert hat.
Die zweite große Frage ist, ob ein vereinzelter Materialfehler die 
Unfallursache war oder ob die enormen Beanspruchungen des 
Hochgeschwindigkeitsverkehrs generell ein größeres Risiko darstellen 
als bislang angenommen.Dagegen sprechen die Erfahrungen von Japanern 
und Franzosen, die schon viel länger als die Deutschen mit 250 km/h 
und mehr unterwegs sind. Beim leisesten Zweifel muss aber gelten: 
Lieber kein Zug als ein riskanter Zug.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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