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Rheinische Post: Herausforderung Stammzellen

Düsseldorf (ots)

Von Lothar Schröder
In der kommenden Woche wird im Bundestag eine Gespenster-Debatte 
geführt; eine, die es so gar nicht geben kann. Weil in ethischen 
Grundsatzfragen - und die Frage nach einem liberaleren 
Stammzellgesetz ist eine dieser Tragweite - jeder Kompromiss faul 
bleibt und die Auszählung der abgebebenen Stimmen kein Akt der 
Gewissensberuhigung sein kann. Bloß dies ist gewiss: Bei jeder 
Herstellung von Stammzellen müssen Embryonen getötet werden. Der 
Schutz menschlichen Lebens aber ist schlechterdings nicht 
verhandelbar und ethisches Empfinden keine Sache von Demokratie.
In der Stammzelldiskussion ballt sich das Unbehagen an einer 
Forschung, die mit dem Geheimnis des Lebens pipettenleicht zu 
hantieren scheint. Und die Gefahr ist nicht gering, dass unser 
Bewusstsein für Transzendenz auch dadurch weiter schwindet.
Dennoch darf die Diskussion, die wir vielschichtig in einer Serie 
aufgreifen wollen, keine Quelle für Ethikreflexe sein. Wie denkt über
all das der Krebskranke, der unheilbare, jedenfalls nach bisherigem 
Forschungsstand? Wie begründet ist unsere Hoffnung auf neue 
Therapien, wie grundlegend eine Ethik des Heilens? Die Debatte wird 
vielleicht keine "Sieger" kennen; aber sie muss dazu nutzen, unserem 
Verständnis vom Leben Worte zu geben. Schon das ist eine große 
Aufgabe.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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