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Rheinische Post: Kinder-Wohl

Düsseldorf (ots)

Von Stefanie Winkelnkemper
Die politische Ratlosigkeit in Sachen Kinderschutz war groß. Sie 
hatte Dimensionen angenommen, bei denen die Debatte, wie Kinder vor 
Verwahrlosung geschützt werden können, ins Abstrakte abglitt. 
Gipfelpunkt war die Forderung der SPD, das Grundgesetz zu ändern. 
Lässt sich dadurch ein Fall wie in Schleswig-Holstein, wo eine Mutter
ihre fünf Kinder tötete, verhindern? Sicherlich nicht.
Deshalb ist es gut, dass die Bundeskanzlerin und die 
Ministerpräsidenten gestern bei ihrem Spitzentreffen nicht lange über
eine Verfassungsänderung sprachen. Ein Gesetz ist kein Ersatz für 
Fürsorge. Es wäre ein Ausweichen vor den eigentlichen 
Handlungsfeldern. Die liegen da, wo Hebammen, Kinderärzte, 
Jugendämter und die Polizei im direkten Kontakt zu Familien stehen. 
Ihre Zusammenarbeit muss der Staat verbessern. Nur dann kann er 
seiner Pflicht, über das Kindeswohl zu wachen, wie es das Grundgesetz
schon vorschreibt, gerecht werden.
Dafür aber wird Geld nötig sein. Der Sparkurs von Bund und Ländern 
hat zum Teil zu dramatischen Kürzungen in der Kinderhilfe geführt. 
Diese Entwicklung muss rückgängig gemacht werden. Mit welchen 
Mitteln, wurde noch nicht besprochen. Deshalb kann dieser Gipfel erst
der Anfang sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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