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Weser-Kurier: Zur Studie über Nutztiere schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 15. August 2013:

Bremen (ots)

Der Bauernverband hat recht, dass die Quälerei in der Massentierhaltung ein Wahlkampfthema ist. Natürlich wollen die Grünen mit ihren ureigenen Themen überzeugen. Womit denn sonst? Tatsächlich aber bringt die neue Studie zur Tierzucht, die die Bundestagsfraktion der Partei in Auftrag gegeben hat, keine neuen Erkenntnisse. Kühe geben heute doppelt soviel Milch wie früher. Hähnchen und Puten können sich zum Ende der Mast wegen ihres Brustfleisches kaum noch auf den Beinen halten. Ein Huhn legt heute fast jeden Tag ein Ei und ist nach einem Jahr reif für den Schlachthof. Gern betont der Bauernverband, dass nur gesunde Tiere gute Leistungen bringen und Landwirte schon deshalb gut mit ihnen umgehen. Das ändert aber nichts an den Folgen der Überzüchtung. Eine Milchkuh hat heute so große Euter, dass sie diese kaum tragen kann. Masttiere haben Schmerzen, weil sie unter ihrem eigenen Gewicht leiden. Sauen bekommen so viele Ferkel, dass sie nach kurzer Zeit unfruchtbar sind. Dabei ist Qualzucht in Deutschland laut Tierschutzgesetz eigentlich verboten. Die Autoren der Studie fordern deshalb ein Verbot bestimmter Rassen, Leistungsobergrenzen und eine nachhaltige Zucht. Das kann man nicht oft genug wiederholen. Ein Stück zurück also zu den Hühnern, die noch Eier legen und Fleisch ansetzen konnten. Dann muss man die männlichen Küken der Legerassen auch nicht länger millionfach vergasen. Schließlich ist es auch eine ethische Frage, warum bestimmte Haustierrassen als Qualzucht verboten sind, die Augen aber vor der Qual der Nutztiere verschlossen werden. Landwirte und Verbraucher müssen umdenken, wenn wir gesunde Lebensmittel produzieren und konsumieren wollen. Wir müssen uns vom kurzfristigen Profit und dem Billigschnitzel verabschieden, nachhaltiger wirtschaften. Dann nämlich macht es rein gar nichts, wenn die Kuh weniger Milch gibt oder das Huhn weniger Eier legt, dafür aber länger lebt und länger produziert. Es ist sogar gut für unsere Gesundheit, wenn die Schweine länger gemästet werden und das Fleisch teurer wird, weil wir dann wohl weniger davon essen werden. Umdenken lohnt sich - für Mensch und Tier.

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Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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