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Weser-Kurier: Der Bremer WESER-KURIER schreibt zur Landung der US-Sonde "Curiosity" auf dem Mars:

Bremen (ots)

Schon immer hat Raumfahrt auch viel mit Nationalstolz zu tun. Während 1957 die Sowjetunion den ersten künstlichen Satelliten ins All schickte, lähmte der "Sputnik-Schock" die USA. Die Amerikaner hatten das Rennen der damaligen Supermächte verloren und verloren es ein zweites Mal, als es der Sowjetunion 1961 gelang, mit Juri Gagarin auch den ersten Menschen ins All zu heben. Danach begann dann die glorreiche Raumfahrt-Ära der USA, die 1969 mit der Landung auf dem Mond ihren Höhepunkt hatte. Die Zeiten haben sich inzwischen geändert, der Kalte Krieg ist vorbei, die Sowjetunion Geschichte, und die USA und Russland betreiben nicht zuletzt aus finanziellen Gründen die bemannte Raumfahrt und die Forschung in der Internationalen Raumstation ISS gemeinsam. Geblieben ist dennoch das nationale Prestige, das mit Weltraumprojekten verbunden ist. Kein Wunder also, wenn nach der Landung des Forschungsroboters "Curiosity" auf dem Roten Planeten US-Präsident Barack Obama davon spricht, die USA hätten "auf dem Mars Geschichte geschrieben". Fast zwei Milliarden Euro kostet diese Mission, und sie soll nur der Vorbereiter sein für das große Ziel, das Obama bereits ausgegeben hat, nämlich bis Mitte 2030 auch Menschen auf den Weg zum Mars zu schicken. Die "mutige Vision" des Präsidenten, von der Obamas Wissenschaftsberater sprechen, sie hat natürlich auch einen schönen Nebeneffekt, befeuert sie doch die amerikanischen Präsidentschaftswahlen. Am 20. Januar 2013 wird in Washington der nächste Amtseid gesprochen - Barack Obama kämpft darum, dann erneut auf den Stufen des Kapitols zu stehen. Es war John F. Kennedy, der 1961 mit seiner berühmten Rede eine ganze Nation hinter sein Projekt Mondlandung versammelte. Sehr zweifelhaft, dass dem amtierenden Präsidenten eine solche Aufbruchstimmung auch gelingt. Amerika hat andere Sorgen: Es führt nach wie vor Krieg, es ist hoch verschuldet, und es läuft Gefahr, seine Führungsrolle in der Welt an China zu verlieren. Der Griff nach den Sternen wird davon nicht ablenken.

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