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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Patentschutz für Corona-Impfstoffe: Biden-Initiative besonders hilfreich für benachteiligte Gruppen

Patentschutz für Corona-Impfstoffe:

  • GfbV ruft Bundesregierung und Europäische Kommission zur Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe auf
  • Würde vor allem benachteiligten Gruppen zugutekommen
  • In Kriegs- und Krisengebieten sowie Flüchtlingslagern muss die WHO aktiver werden

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ruft die deutsche Bundesregierung und die Europäische Kommission dazu auf, der Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe zuzustimmen. „Wenn durch diese Maßnahme deutlich mehr Impfstoff hergestellt werden könnte, würde das vor allem den Gruppen zugutekommen, die jetzt benachteiligt sind“, erklärt Dr. Kamal Sido, GfbV-Referent für Minderheiten und Nationalitäten. „Nationale und ethnische Minderheiten, Binnenflüchtlinge und Menschen in Kriegs- und Krisengebieten haben sonst auf absehbare Zeit keine Chance, eine Impfung zu erhalten.“ Besonders Menschen in Flüchtlingslagern seien aufgrund der beengten Verhältnisse und schwierigen hygienischen Bedingungen weiterhin einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

„Für die über fünf Millionen Menschen in Nordsyrien hat die Weltgesundheitsorganisation jetzt weniger als 700 Impfdosen zur Verfügung gestellt“, kritisiert Sido. „In einem Gebiet, in dem die Menschen nach Jahren des Bürgerkrieges geschwächt sind, wird das den Verlauf der Pandemie kein bisschen bremsen.“ Die einzige Möglichkeit sei, so schnell wie möglich so viel Impfstoff wie möglich zu produzieren. „Viele Regierungen der Welt benachteiligen große Teile ihrer Bevölkerung systematisch. Gerade hier könnte und müsste die WHO aktiv werden und Impfstoffe verteilen“, fordert Sido. „Unter der muslimischen Bevölkerung in Indien und Myanmar, den christlichen Minderheiten des Nahen Ostens und auch den indigenen Völkern Lateinamerikas würde schon ein zeitweises Aussetzen des Patentschutzes auf Corona-Impfstoffe unzählige Leben retten.“

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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Tel.: +49 551 499 06-21
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