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Enthauptungs-Videos aus Bergkarabach verifiziert: Menschenrechtsorganisation fordert Aufklärung und Konsequenzen

Enthauptungs-Videos aus Bergkarabach:

  • Echtheit im Internet kursierender Videos von Kriegsverbrechen bestätigt
  • GfbV fordert unabhängige Untersuchung und Bestrafung der Täter
  • Durch gegenseitige Ressentiments kann der Konflikt jederzeit wieder aufflammen

Nach der Bestätigung der Echtheit im Internet kursierender Enthauptungs-Videos aus Bergkarabach fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) eine unabhängige Untersuchung. Alle mutmaßlichen Kriegsverbrechen, die in dem sechswöchigen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan begangen wurden, müssten lückenlos aufgeklärt werden. "Die aserbaidschanische Seite hat von sich aus kein Interesse, von ihren Soldaten verübte Kriegsverbrechen aufzuklären", erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am heutigen Mittwoch in Göttingen. "Eine unabhängige, internationale Untersuchung ist daher unerlässlich. Die Bundesregierung und die Europäische Kommission sollten sich mit Nachdruck dafür einsetzen und auch ihre Unterstützung anbieten."

Der neuerliche Krieg in Bergkarabach endete vorläufig mit einem Waffenstillstandsabkommen, das Russland vermittelt hat. Das Abkommen verstetigt die deutlichen Gebietsverluste, die Armenien aufgrund der aserbaidschanischen Offensive hinnehmen musste. "Das Abkommen hat auf aserbaidschanischer Seite Triumphalismus und auf armenischer Seite eine Demütigung hinterlassen. Durch die gegenseitigen Ressentiments kann der Konflikt jederzeit wieder aufflammen", so Delius. "Darum ist es besonders wichtig, dass mögliche Verbrechen aufgeklärt und angemessen geahndet werden. Straflosigkeit wird den Hass nur noch weiter schüren und neue Gewalt bringen."

Der Krieg in der seit langem umstrittenen Gebirgsregion begann Ende September dieses Jahres. Die Kampfhandlungen endeten vorläufig mit dem Waffenstillstandsabkommen vom 9. November. Nach Angaben der russischen Regierung, die sich bereits zuvor mehrfach um einen Waffenstillstand bemüht hatte, sind seitdem über 5.000 Menschen getötet worden. Im Auftrag der Türkei kämpften tausende syrische Söldner auf der Seite Aserbaidschans.

Sie erreichen Ulrich Delius unter u.delius@gfbv.de oder 0160/95671403.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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