All Stories
Follow
Subscribe to Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Yeziden mahnen Landesregierung: "Rettet yezidische Frauen und Kinder!"

Yeziden rufen zur Mahnwache auf: "Rettet yezidische Frauen und Kinder - jetzt!" Mittwoch, den 25. Oktober 2017, um 16 Uhr Vor der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Heinrich-Mann-Allee 107 in Potsdam

Potsdam/Göttingen, den 23. Oktober 2017 --- Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf des Menschenrechtszentrums Cottbus e. V. und des Zentralrats der Eziden in Deutschland zu der Mahnwache "Rettet yezidische Frauen und Kinder aus dem Irak - jetzt!" in Potsdam. "Die Regierung des Landes Brandenburg darf den einstimmigen Beschluss des Landesparlaments vom Dezember 2016 nicht missachten. Die versprochene Aufnahme eines Sonderkontingents von schutzbedürftigen Yezidinnen in Brandenburg sollte umgesetzt werden", fordern die Organisatoren der Mahnwache. Die Landesregierung in Potsdam will zwar 30 in Griechenland gestrandeten yezidischen Flüchtlingen in Brandenburg Zuflucht geben. Doch das Landesparlament hatte sich zuvor dafür entschieden, dem Beispiel von Baden-Württemberg zu folgen, das schon Ende 2014 mehr als 1.000 traumatisierte yezidische Frauen und Kinder aufgenommen hatte.

Baden-Württemberg hatte dafür gesorgt, dass die Überlebenden von Verbrechen gegen die Menschlichkeit betreut, medizinisch behandelt und schließlich auf 21 Landkreise verteilt wurden. Finanziert wurde dieses Projekt mit Landesmitteln. Die Kosten wurden auf bis zu 95 Millionen Euro veranschlagt. Die humanitäre Initiative der Regierung in Stuttgart machte Schule: Auch andere Bundesländer wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein begannen, Yezidinnen zu helfen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hatte sich im Sommer 2017 an nahezu alle Landtage gewandt mit der Bitte, sich Baden-Württembergs humanitäre Initiative zum Vorbild zu nehmen und einige traumatisierte yezidische Frauen aus dem Nordirak aufzunehmen.

Mehr als 6.000 Yezidinnen waren im August 2014 in die Fänge des "Islamischen Staates" (IS) geraten, als diese radikalsunnitischen Islamisten das Kerngebiet der Yeziden in der Region Sinjar im äußersten Nordwesten des Iraks angriffen. Yezidische Frauen wurden versklavt und vergewaltigt. Zwar konnten knapp 3.000 Yezidinnen inzwischen freigekauft werden. Doch rund 3.400 yezidische Frauen und Kinder sollen sich noch in Gefangenschaft des IS befinden.

Für Nachfragen ist der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido erreichbar unter Tel. 0173/ 67 33 980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Pressereferat
Postfach 2024, 37010 Göttingen
Tel. 0551 499 06-25, Fax 0551 58028 
presse@gfbv.de - www.gfbv.de
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 23.10.2017 – 09:31

    Irak: Kurden protestieren weltweit gegen Angriffe und fordern Hilfe

    Irakisch-Kurdistan nicht im Stich lassen! Kurden in Deutschland und weltweit protestieren gegen Angriffe der irakischen Armee und schiitischer Milizen und fordern dringend Hilfe Göttingen, den 23. Oktober 2017 --- Aus Protest gegen die Angriffe der irakischen Armee und radikaler schiitischen Milizen auf Ortschaften im Nordirak gehen viele Kurden in Deutschland, Europa, USA, Kanada und Australien auf die Straße. Unter ...

  • 20.10.2017 – 09:33

    Irak: Christen und Yeziden droht neue Islamisierungsgefahr

    Irak: Religiöse Minderheiten geraten zwischen die Fronten - Christen und Yeziden droht neue Islamisierungsgefahr durch schiitische Milizen Göttingen, den 20. Oktober 2017 -- Angehörigen religiöser Minderheiten wie Christen und Yeziden droht in einigen nordirakischen Regionen neue Islamisierungsgefahr, nachdem irakische Truppen und schiitische Milizen dort in die Provinz Kirkuk und andere Gebiete einmarschiert sind, ...